Abkommen mit der Hamas: Große Freude in Israel über Freilassung der lebenden Geiseln

Abkommen mit der Hamas: Große Freude in Israel über Freilassung der lebenden Geiseln

Menschen auf dem Geiselplatz feiern die Freilassung. Foto: Miriam Alster | Flash90

Die Freilassung der 20 lebenden Geiseln beginnt. Sieben Israelis werden von der Hamas an das Rote Kreuz übergeben und zur Armee gebracht.

Die Hamas hat um 8 Uhr Ortszeit die ersten sieben der 20 lebenden Geiseln freigelassen. Ohne Propagandazeremonie wurden sie im Norden des Gazastreifens an das Internationale Rote Kreuz übergeben: Eitan Mor, die Zwillinge Gal und Siv Berman, Matan Angrest, Omri Miran, Guy Gilboa-Dalal sowie Alon Ohel. Mittlerweile befinden sie sich in Israel.

Am Militärstützpunkt in Re’im treffen sie ihre engsten Angehörigen. Danach werden die ehemaligen Geiseln in Krankenhäuser eingeliefert. Ersten Berichten zufolge können sie auf eigenen Beinen stehen, hieß es im israelischen Sender „Kan“.

Die restlichen Geiseln wurden zwei Stunden später an einem anderen Ort an die Mitarbeiter des Roten Kreuzes übergeben. Der Konvoi bringt sie zur israelischen Armee.

Die Namen der weiteren 13 Freigelassenen: Elkana Bohbot, Bar Kuperstein, Maxim Herkin, Segev Kalfon, Eitan Horn, Ariel Cunio, David Cunio, Nimrod Cohen, Avinatan Or, Matan Zangauker, Evjatar David, Rom Braslavski, Tamir Nimrodi und der Nepalese Bipin Joschi.

Jubel für amerikanische Gesandte auf dem Geiselplatz

Auf dem Geiselplatz in Tel Aviv haben sich erneut zahlreiche Israelis versammelt. Sie erwarten die Rückkehr der Geiseln mit Spannung.

Am Samstagabend hatten die US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner vor Zehntausenden auf dem Geiselplatz in Tel Aviv gesprochen. Immer wieder wurden sie durch den Jubel der Menge und durch Rufe „Thank you, Trump“ (Danke, Trump) unterbrochen. Witkoff dankte den arabischen Staaten, die am Abkommen beteiligt sind. Er würdigte den Mut der Angehörigen und wandte sich an die Geiseln: „Unsere Brüder und Schwestern, ihr kommt nach Hause.“

Sein Dank an Trump, „den größten Präsidenten, den die Welt je gesehen hat“, stieß auf großen Beifall. Als er auch Netanjahu für dessen Beitrag dankte, kamen hingegen Buhrufe aus der Menge, und er konnte den Satz erst nach merheren Anläufen beenden. Dies stieß bei den Moderatoren des Senders „Kan“ auf Befremden. Kritik kam aus dem Likud, aber auch vom israelischen Oppositionspolitiker Benny Gantz (Staatslager).

Dank an israelische Soldaten

Trumps Schwiegersohn Kushner erwähnte in seiner Ansprache auch das Leiden der Menschen in Gaza, was die Menschen auf dem Platz mit Applaus bedachten. Er bekundete seinen Stolz auf die Israelis dafür, wie sie mit dem furchtbaren Geschehen umgingen. Sein Dank an die israelischen Soldaten wurde mit Applaus beantwortet. Kushners Ehefrau Ivanka Trump äußerte ihre Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden infolge des Abkommens zwischen Israel und der Hamas.

Netanjahu wandte sich in einer Videobotschaft an sein Volk, das am Sonntagabend gesendet wurde. Er verwies auf die vielen Diskussionen und Auseinandersetzungen unter den Israelis und nahm Bezug auf die militärischen Erfolge: „An jedem Ort, wo wir gekämpft haben, haben wir gesiegt.“ Noch immer „liegen große Herausforderungen vor uns, der Krieg ist noch nicht vorbei“. Manche Feinde versuchten, sich wieder zu wappnen, um Israel erneut anzugreifen. Er dankte der Armee und den Sicherheitskräften für ihren Einsatz. (Israelnetz)

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