Diplomaten bemühen sich darum, den Iran von einem Angriff abzuhalten. Die israelische Regierung betont, auf alle Szenarien vorbereitet zu sein.
Westliche Militärkreise gehen von einem „unmittelbar“ bevorstehenden Angriff des Iran auf Israel aus. US-Außenminister Antony Blinken (Demokraten) teilte seinen Amtskollegen aus den G7-Staaten in einer Telefonkonferenz am Sonntag mit, dass ein Angriff bereits am Montag kommen könnte. Mit der Konferenz beabsichtigten die USA, den diplomatischen Druck auf den Iran und die Terrormiliz Hisbollah zu koordinieren.
Auch an anderer Stelle laufen Bemühungen um eine Eindämmung: So stehen laut Medienberichten ägyptische Diplomaten diesbezüglich im Austausch mit ihren iranischen Kollegen. Am Sonntag reiste erstmals seit neun Jahren ein jordanischer Außenminister in den Iran: Ajman Safadi traf in Teheran den iranischen Präsidenten Masud Peseschkian in Teheran.
Bei dem Gespräch sagte Safadi, Jordanien verurteile die Tötung von Ismail Hanije. Der Chef der Terror-Organisation Hamas wurde in der Nacht zum Mittwoch durch eine Explosion in Teheran getötet; die meisten Beobachter vermuten Israel hinter dem Schlag. Peseschkian betonte gegenüber Safadi, die Tötung werde nicht unbeantwortet bleiben.
Netanjahu: Wir werden hart zurückschlagen
Unterdessen steht Israel in höchster Alarmbereitschaft. Zu den möglichen Szenarien gehören Angriffe auf Armeebasen in Israel in noch nicht dagewesenem Ausmaß. Premier Benjamin Netanjahu (Likud) warnte den Iran am Sonntag vor einem Angriff. Israel sei auf alle Szenarien vorbereitet und werde hart zurückschlagen.
Die USA verstärken angesichts der Entwicklungen ihre Präsenz in der Region. Laut der Verteilzeitung „Israel Hajom“ verlagern sie eine „erhebliche“ Flotte von Kriegsschiffen, Kampfflugzeugen und Verteidigungssystemen in die Gegend.
Laut dem Bericht liefert Washington zudem einen Teil der Waffen, die es bislang zurückgehalten hatte. Darunter befinden sich MK-83-Bomben, die jeweils ein Gewicht von etwa 450 Kilogramm aufweisen. Die Entscheidung für die Lieferung habe die US-Regierung allerdings schon vor der aktuellen Eskalation gefällt. Unklar sei indes, ob Israel auch die MK-84-Bomben erhalte, die jeweils 1 Tonne wiegen. (Israelnetz)