Endlich angekommen: Vom glücklichen Ende einer langen Flucht

Endlich angekommen: Vom glücklichen Ende einer langen Flucht

Familie Sukharoukov
Familie Sukharoukov mit der ältesten Tochter Daria im Vordergrund. Alle Fotos: privat

In Zeiten überwiegend schlechter Nachrichten, wenn der Blick auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eher Anlass für Besorgnis als für Zuversicht bietet, tun Geschichten mit Happy End besonders gut. Hier erzählen wir eine.

Es ist die Geschichte von Familie Sukharoukov aus Charkiw, der zweitgrößten Stadt in der Ukraine. Die Mutter, Tatyana, arbeitete in einer Bank. Sie hatte ihre Karriere zielstrebig verfolgt und war von einer einfachen Bankangestellten zur Filialleiterin aufgestiegen. Vater Sergey hatte sein eigenes Personentransport-Unternehmen. Ihre drei Kinder besuchten Schule und Kindergarten und verbrachten ihre Freizeit in verschiedenen Vereinen. Ein geregeltes, ein gutes Leben.

Doch der russische Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 teilte dieses Leben abrupt in ein Davor und ein Danach. Ihr bisheriges Leben brach in sich zusammen, als sie auf einer Landstraße die geparkten russischen Panzer sahen und die ersten Bomben in der Nähe ihres Hauses niedergingen. Binnen weniger Tage fällte Familie Sukharoukov die schwere Entscheidung, ihr Zuhause zu verlassen.

Wohnhaus mit Bombeneinschlag
Das Haus der Familie in Charkiw.

Auf der Flucht

Erst flohen sie in die Zentralukraine, von dort in Richtung Ungarn. Sie übernachteten in Schulen und provisorischen Schlafsälen und erreichten nach vier Tagen die ungarische Grenze. In Bukarest wurden sie von einer fürsorglichen Familie aufgenommen. Dort trafen Tatyana und Sergey ehemalige Nachbarn, die sie auf ein von ukrainischen Lehrkräften gegründetes Bildungszentrum hinwiesen. Tatyana wurde Leitungsmitglied und unterrichtete fortan die Kinder anderer ukrainischer Flüchtlinge in Mathematik, während Sergey als Fahrer arbeitete.

Die drei Kinder besuchten anfangs ungarische Schulen, doch aufgrund vieler Missverständnisse mit ihren ungarischen Mitschülern wechselten sie bald zu Online-Unterricht. Diese Zeit war hart und schweißte die Familie eng zusammen. Das Leben ging irgendwie weiter.

Eines Tages traf Daria, die älteste Tochter, für sich die Entscheidung, am Na‘aleh-Programm teilzunehmen. Mit den Jugendprogrammen Na’aleh und Selah ermöglicht die israelische Einwanderungsbehörde Jewish Agency jungen Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion, ihren Highschool-Abschluss in Israel zu erwerben beziehungsweise ihre Ausbildung in Israel fortzusetzen. Daria bestand alle erforderlichen Prüfungen und reiste mit einer von Christen an der Seite Israels (CSI) begleiteten Gruppe Jugendlicher nach Israel – nur einen Monat nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel. Dort besucht sie seither die Mevoot Iron School.

Endlich angekommen

Im August des vergangenen Jahres wanderten auch ihre Eltern und ihre beiden Geschwister im Rahmen des Neueinwanderer-Programms First Home in the Homeland der Jewish Agency nach Israel ein. Die Eltern lernen im Ulpan Hebräisch, die Kinder besuchen unterdessen Bildungsprogramme – alles mit dem Ziel, der Familie einen bestmöglichen Start in der neuen Heimat zu ermöglichen.

Viele Menschen unter einem Baum
Ein Bild aus glücklichen Tagen: die ganze Familie Sukharoukov in der Ukriane.

So ist Familie Sukharoukov endlich wiedervereint und angekommen. Auch wenn der Neustart im Gelobten Land nicht immer einfach war, fühlen sie sich unter der Obhut von Koordinatoren und freiwilligen Helfern von First Home in the Homeland sicher und gut aufgehoben. Stück für Stück bauen sie ihr neues Leben auf. Und sie können wieder lächeln – denn sie haben neue Pläne und Hoffnung für ihre Zukunft.

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