Mindestens sechs Menschen wurden am Donnerstagmorgen durch einen iranischen Raketenangriff auf Israel schwer verletzt. Das Soroka Medical Center in Beerscheba wurde direkt getroffen, und auch aus Tel Aviv, Ramat Gan und Holon wurden Einschläge gemeldet.
Von Joshua Marks (JNS), Übersetzung Anemone Rüger
Nach Angaben des Wolfson Medical Centers wurden vier Menschen durch einen direkten Treffer auf ein Wohngebäude in Holon, südlich von Tel Aviv, schwer verletzt. Das Krankenhaus gab an, außerdem 19 Menschen mit leichten Verletzungen zu behandeln.
Das Haus des ehemaligen Gesundheitsministers Dan Naveh in Savyon südöstlich von Ramat Gan wurde durch herabstürzende Raketenteile schwer beschädigt. Der Präsident und CEO von Israel Bonds befindet sich derzeit auf einer Fundraising-Reise in den Vereinigten Staaten. Seine Kinder, die zu dem Zeitpunkt zu Hause waren, seien jedoch unverletzt geblieben, teilte er Channel 12 News mit. „Unser Haus wurde heute schwer beschädigt. Gott sei Dank waren unsere drei Kinder zusammen im Schutzraum. Es geht ihnen gut; sie wurden wirklich durch ein Wunder gerettet. Ich war gerade in einem Videoanruf mit den Kindern, als plötzlich ein Einschlag zu hören war. Es waren Momente großer Angst“, sagte er und fügte hinzu: „Wir befinden uns in einem Krieg, in dem wir um unsere Existenz kämpfen. Unser Geist ist stark.“
Der Beschuss mit rund 30 ballistischen Raketen war der schwerste Angriff vonseiten der Islamischen Republik innerhalb von knapp 48 Stunden. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom waren Rettungskräfte an mehreren Orten im Einsatz, suchten nach Verletzten und versorgten mehrere Personen mit leichten Verletzungen. Insgesamt wurden 22 Personen mit leichten Verletzungen in Krankenhäuser gebracht.
Nach direkten Raketenangriffen auf Wohngebäude im Zentrum Israels leisteten Freiwillige von United Hatzalah Erste Hilfe für drei Frauen in kritischem Zustand, zwei Männer in mittelschwerem Zustand und mehr als 50 weitere Personen mit leichten Verletzungen, darunter viele Betroffene, die unter Schock standen.
Beamte des Heimatfrontkommandos der israelischen Streitkräfte begutachteten die Schäden am Einschlagort in Holon, wobei der Leiter des Heimatfrontkommandos, Generalmajor Rafi Milo, das Verhalten der Anwohner lobte. „Dieser Vorfall ist ein außergewöhnliches Beispiel für das Verhalten der Zivilbevölkerung – die Zivilisten hörten den Alarm, begaben sich in die Schutzräume und retteten so ihr Leben“, sagte Milo.
„Es ist ein großes Wunder“
Der israelische Nachrichtensender Channel 12 berichtete, dass ein mutmaßlicher Austritt von Gefahrgut in einem Stockwerk des Soroka-Krankenhauses untersucht werde und der Bereich evakuiert werde; später wurde jedoch gemeldet, dass die Befürchtungen eines Austritts ausgeräumt worden seien.
„Es gibt Schäden am Krankenhaus und umfangreiche Schäden in verschiedenen Bereichen. Wir sind derzeit dabei, die Schäden einschließlich der Verletzten zu erfassen“, erklärte der Sprecher des Soroka-Krankenhauses und bat darum, das Krankenhaus derzeit nicht aufzusuchen. Weitere Informationen würden so schnell wie möglich bekannt gegeben.
Berichten zufolge war ein Teil des Soroka-Komplexes bereits einen Tag vor dem Angriff am Donnerstag auf Anordnung des Gesundheitsministeriums evakuiert worden, darunter auch die Etage, die von der Rakete getroffen wurde. „Erst gestern wurde das alte Operationsgebäude evakuiert, das heute direkt getroffen wurde. Es ist ein großes Wunder“, sagte ein Arzt in Soroka gegenüber Kan News.
Der israelische Gesundheitsminister Uriel Buso bezeichnete den Angriff auf Soroka als „Terrorakt“, der eine rote Linie überschreite. „Es handelt sich um ein Kriegsverbrechen des iranischen Regimes, das bewusst unschuldige Zivilisten und medizinische Teams ins Visier nimmt, die sich der Rettung von Menschenleben verschrieben haben. Das Gesundheitsministerium war vorbereitet, und dank unserer sofortigen Maßnahmen konnte eine größere Katastrophe verhindert werden“, sagte Buso.
Der israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, bezeichnete das iranische Regime als „Nazis, die Raketen auf Krankenhäuser, ältere Menschen und Kinder abschießen“. Wenn das Regime über Atomwaffen verfügen würde, würde es diese einsetzen „ohne auch nur eine Sekunde zu zögern“, fügte er hinzu. Er bezeichnete die „Operation Rising Lion“, wie Israel den Einsatz im Iran nennt, als „die gerechteste Operation, die Israel jemals in seiner Geschichte durchgeführt hat“. Ben-Gvir fuhr fort: „Ich umarme die Bürger Israels in diesen Tagen und stärke die Hände des Premierministers und meiner Kollegen im Kabinett. Wir sind alle vereint – um diese Bedrohung ein für alle Mal zu beseitigen, und zwar gründlich und bis zum absoluten Sieg! Das Volk Israel lebt.“
Auf Englisch zuerst erschienen auf www.c4israel.org