Rund um den Jahrestag des Hamas-Großangriffs auf Israel am 7. Oktober gab es bundesweit zahlreiche Kundgebungen und Gedenkveranstaltungen. Vertreter von Christen an der Seite Israels (CSI) waren zu mehreren Veranstaltungen als Sprecher eingeladen und haben die Bundesregierung aufgefordert, sich unmissverständlich an die Seite Israels zu stellen. Über eine kleine Auswahl an Kundgebungen wollen wir an dieser Stelle berichten.
Mehr als 8000 Menschen haben sich am 6. Oktober in München zu einer Kundgebung gegen Antisemitismus und für die Freilassung der Geiseln eingefunden. Damit war dies die deutschlandweit größte der zahlreichen Veranstaltungen rund um den ersten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte eine sofortige Freilassung der mehr als 100 Geiseln, die noch immer von der Hamas und anderen Terrorgruppen im Gazastreifen gefangen gehalten werden. „Lasst die Gefangenen frei, gebt den Familien Frieden“, sagte der CSU-Chef. Er betonte, es gebe keine Rechtfertigung und keine Entschuldigung für das, was die Hamas am 7. Oktober getan habe, „Hamas und Hisbollah sind Terror-Organisationen“. Frieden könne nicht darin bestehen Israel aufzufordern, sein Existenzrecht nicht mehr zu verteidigen oder sich nicht mehr wehren zu dürfen.
Neben Söder waren unter anderem auch Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, die Schauspielerin Uschi Glas sowie der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, anwesend.
Vor Ort mit dabei waren außerdem der CSI-Vorsitzende Luca Hezel sowie der Leiter der CSI-Finanz- und Personalverwaltung, Alexander Gaa. Dieser sagte nach der Veranstaltung: „Für mich war es selbstverständlich, bei der Kundgebung in München dabei zu sein, weil ich als Kind Gottes das Volk Israel lieben gelernt habe. Als Christ möchte ich aus tiefer Dankbarkeit heraus zum Segen für das jüdische Volk beitragen, weil es ohne die Juden keine Christen gäbe. Als Bürger im Großraum München möchte ich aus historischer Verantwortung heraus mithelfen, dass das, was dem jüdischen Volk während der Nazi-Herrschaft angetan wurde, nie wieder passiert. Denn auch heute muss es leider wieder heißen: Wehret den Anfängen!“
Auf Hass mit Liebe antworten
Auch in Berlin war CSI auf einer Solidaritätskundgebung für Israel vertreten. Rund 500 Menschen hatten sich am 6. Oktober vor dem Brandenburger Tor versammelt. Unter starkem Polizeischutz zogen sie von dort zum Bebelplatz, der aus Solidarität kurzzeitig in den „Platz der Geiseln“ umbenannt wurde. In einer Ansprache forderte CSI-Redaktionsleiterin Dana Nowak die Bundesregierung dazu auf, sich unmissverständlich an die Seite Israels zu stellen und auch dort zu bleiben, wenn es schwierig werde. Der Rabbiner der Chabad-Gemeinde in Berlin, Jehuda Teichtal, lud dazu ein, am 7. Oktober eine gute Tat zu tun: „Lasst uns auf den Hass mit Liebe antworten!“
Flaschen und Steine fliegen auf Polizisten – mindestens 20 verletzte Polizisten bei Pro-Palästina-Demo in Berlin!
— Iman Sefati (@ISefati) October 6, 2024
Einige Beamte mussten sogar ins Krankenhaus!
Video-Quelle:@YalcinAskin
LINK: https://t.co/TKDGdKcbsm… #b0610 pic.twitter.com/fILVlXIBIo
Gemeinsames Zoom-Gebet für Israel
Den 7. Oktober, den ersten Jahrestag des Hamas-Massakers, begann das CSI-Team mit einem Gebet für Israel. Rund 180 Menschen waren der Einladung gefolgt und versammelten sich um 6:30 Uhr morgens zu einem Online-Gebetstreffen. Im Laufe des Tages waren CSI-Vertreter zu weiteren Kundgebungen unterwegs. Josias Terschüren, Leiter Politik und Gesellschaft, sprach in Potsdam. Dort betonte er: „Wir stehen heute auch hier, weil wir – lassen Sie mich auf Berlinerisch sagen – die Schnauze voll haben von moralischer Gleichmachung eines demokratischen Staates, der um die Sicherheit seiner Bürger kämpft und Terroristen auf der anderen Seite.“
Direkt im Anschluss war Josias Terschüren eingeladen in das Berliner TV-Studio der Tageszeitung Die Welt. Dort erklärte er unter anderem, wie Christen an der Seite Israels als Verein versuche, als eine Stimme auch innerhalb der Kirche darauf hinzuweisen, was am 7. Oktober geschehen ist und zu verhindern, dass Ursache und Wirkung verdreht werden.
Tobias Krämer, CSI-Leiter Theologie und Gemeinde, sprach am Abend des 7. Oktober auf einer Kundgebung in Stuttgart. Er sagte in seiner Ansprache: „Die Bibel bezeugt, dass der lebendige Gott selbst im Bund mit Israel, mit Juden und Jüdinnen in der ganzen Welt steht, darin liegt die Hoffnung Israels.“ Auf dem Marktplatz der Stadt waren trotz Regens hunderte Menschen zusammengekommen, um ihre Solidarität mit Israel zu bekunden. Bürgermeisterin Isabel Fezer verurteilte in ihrer Rede jegliche Art von Antisemitismus. Sie betonte: „Die Landeshauptstadt Stuttgart steht solidarisch an der Seite Israels und an der Seite aller Menschen jüdischen Glaubens in unserer Stadt.“ Bereits am Sonntag hatten sich rund 1000 Menschen in der Stadt versammelt, um ihre Verbundenheit mit Israel und den Juden in Deutschland zum Ausdruck zu bringen.
Luca Hezel erklärte im Blick auf die zahlreichen Veranstaltungen: „Die Teilnahme an den Kundgebungen war ein wichtiges Signal zur richtigen Zeit. Vonseiten der jüdischen Gemeinschaft haben wir als Christen viel Wertschätzung dafür erfahren und sie anerkennen uns als Freund – auch in Zeiten der Not. Für Zeiten wie diese sind wir, wer wir sind: Christen an der Seite Israels!“
In Berlin beschloss ein CSI-Team den 7. Oktober mit seiner Teilnahme an einem Gottesdienst in der Gedächtniskirche. Mehr über diese Veranstaltung, in der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sich klar an die Seite Israels stellte, lesen Sie hier.