Das Musical Minds-Programm des von Christen an der Seite Israels (CSI) unterstützten Jaffa-Instituts bietet benachteiligten Kindern in Jaffa und Tel Aviv weit mehr als nur Noten und Melodien. Hier finden sie einen geschützten Raum, um ihre Kreativität zu entfalten, Emotionen auszudrücken und neue Wege aus dem Armutskreislauf zu beschreiten – ein Schritt in eine hoffnungsvollere Zukunft.
Von Hannah Bartholomew mit Jaffa Institute
Das vom israelischen Jaffa-Institut angebotene kulturelle Bildungsprogramm „Musical Minds“ wird in den außerschulischen Bildungszentren für gefährdete Kinder in Jaffa, Süd-Tel Aviv und Bat Yam angeboten. Etwa 300 Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren nehmen an dem wöchentlichen Musikprogramm teil und stärken damit ihre Kreativität, ihre kognitiven Fähigkeiten und ihr allgemeines emotionales Wohlbefinden. Vor allem aber finden sie hier ein Ventil, eine neue Sprache, mit der sie sich auf positive und gesunde Weise ausdrücken können: die Musik.
Eine wöchentliche Musikstunde bei Musical Minds besteht in der Regel aus Gruppenaktivitäten wie dem Erlernen neuer Stücke, Singen, Üben von Instrumenten, Gehörbildung und gemeinsamen Musizieren. Das Musikprogramm wird unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Herkunft der Kinder sorgfältig ausgewählt und bietet eine große Vielfalt an Musikstilen und Genres. Die Kinder spielen sowohl westliche als auch nahöstliche Instrumente und singen auf Hebräisch, Russisch, Französisch, Amharisch und Englisch. Dabei lernen sie Musik aus verschiedenen Kulturen wertzuschätzen. Gleichzeitig fühlen sich alle teilnehmenden Kinder willkommen und gestärkt.
Mit Musik Grenzen setzen und Gemeinschaft stärken
Roi, einer der Musiklehrer, erklärt: „Der Zweck des Musikunterrichts ist es, den Kindern eine positive musikalische Erfahrung zu ermöglichen. Sie dürfen mit Musikinstrumenten experimentieren. Vom Schlagzeug über Blasinstrumente bis hin zu Streichinstrumenten ist alles dabei.“
Sie singen und musizieren – und das vor allem gemeinsam. Dabei geht es nicht nur um die Musik an sich, sondern auch um das, was mithilfe des Musizierens in der Gruppe gelernt wird: sich gegenseitig zuzuhören und Grenzen zu setzen. „Gerade bei sehr sensiblen und hilfebedürftigen Kindern, die aus komplizierten Familienverhältnissen kommen, kann das musikalische Experimentieren wahre Wunder bewirken“, fügt Roi hinzu.
Musik als Brücke zur Heilung und Selbstentfaltung
Manuela, ein Mädchen aus dem Yitzhak-Sade-Zentrum, hat emotional unfassbar viel zu verkraften: Ihr Vater und ihre Stiefmutter wurden auf dem Nova-Festival am 7. Oktober 2023 ermordet. Sie ist kolumbianisch-israelischer Herkunft, ein sensibles und intelligentes Mädchen. Sie hat ein gutes Rhythmusgefühl und singt wunderschön. Man sieht in den Musiktherapiestunden, wie die Musik ihr Gesicht aufhellt und sie glücklich macht. Hier bekommt sie eine Möglichkeit, ihre schwierigen Gefühle auszudrücken.
Adal, ein Mädchen im Zentrum, das mit Disziplinproblemen kämpft, durfte entdecken, dass sie wunderschön Keyboard spielen kann. Sie hat ein musikalisches Gehör und ein ausgezeichnetes Rhythmusgefühl. Bei Musical Minds kann sie ihre große Liebe zur Musik entdecken und weiterentwickeln.

Emhad, ein Junge im Aristoteles-Club für gefährdete arabische Kindergartenkinder in Jaffa, kann sehr aggressiv sein, was den Umgang mit ihm sehr schwierig gestaltet. Ihm ist es über Musical Minds gelungen, Verantwortung für sein Verhalten in der Klasse zu übernehmen. Die Arbeit mit Rhythmus hat ihm sehr dabei geholfen. Nun kann er schon viele hebräische Lieder auswendig, obwohl er noch gar kein Hebräisch gelernt hat.
Roi erzählt auch von Odel, einem Mädchen aus dem Makom Balev-Center. „Ein ruhiges und introvertiertes Mädchen, voller negativer Gefühle. Es war schwer, ihr Vertrauen zu gewinnen. Bei uns hat sie privaten Flötenunterricht erhalten. Sie hat sehr ausdauernd ihre Noten geübt. Von Lektion zu Lektion ging es besser. Durch die Erfolgserlebnisse hat ihr der Musikunterricht immer mehr Spaß gemacht. Es war eine Freude zu sehen, wie sie sich durch den Unterricht geöffnet hat und gelernt hat, sich auszudrücken.“
Danke, dass Sie uns als Christen an der Seite Israels seit mehr als zwei Jahrzehnten helfen, die Familien- und Jugendarbeit des Jaffa Instituts zu unterstützen!