Deutschland kann viel von Israels Erfinder- und Innovationsgeist lernen. Deshalb hat Christen an der Seite Israels den neuen Arbeitsbereich CSI Business ins Leben gerufen. Dieser möchte Unternehmer und Führungskräfte aus Deutschland mit der Geschäftswelt in Israel zusammenzubringen – zum gegenseitigen Segen und zur Stärkung der Freundschaft und Solidarität. Wie das funktionieren kann und was genau es mit diesem Arbeitsbereich auf sich hat, erzählen die Bereichsleiter Dr. Ansgar Niehoff und Dr. Klaus Eber im Gespräch mit CSI-Redaktionsleiterin Dana Nowak.
Dana Nowak: Ansgar, was hat dich zum Aufbau des neuen Bereichs CSI Business geführt?
Dr. Ansgar Niehoff: Vor knapp zehn Jahren habe ich mich zum ersten Mal aufgemacht, um in Israel innovative Startups, also junge dynamische Firmen, die mit neuen Produkten und Geschäftsmodellen ganze Branchen revolutionieren können, vor Ort zu besuchen. Durch den Deutschen Israel Kongress 2013 in Berlin und über berufliche soziale Netzwerke bin ich darauf aufmerksam geworden, dass es in Israel eine hohe Dichte an weltweit führenden Technologien und Startups gibt – das wollte ich einmal mit eigenen Augen sehen. Aus dieser privat organisierten Innovationsreise entwickelten sich dann schnell Dienstreisen nach Israel für meinen Arbeitgeber, um Kooperationen mit innovativen israelischen Unternehmen aufzubauen.
Nach vielen Israel-Startup-Reisen habe ich mittlerweile ein großes Netzwerk in Israel aufbauen können. So kommt es nicht selten vor, dass Israelis mich als Ansprechpartner empfehlen, wenn israelische Startups die Zusammenarbeit mit deutschen Firmen oder Investments suchen. Als Christen haben wir ja eine ganze besondere Beziehung zu Israel und neben dem biblischen Zugang habe ich auch einen starken Zugang zur Business-Welt in Israel. Ich bin fest davon überzeugt, dass eine stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen deutschen und israelischen Unternehmen zum gegenseitigen Segen dient und Brücken der Freundschaft und Solidarität baut, die auf anderen Ebenen so gar nicht möglich gewesen wären. CSI Business setzt sich dafür ein.
Klaus, was ist deine Motivation für die Mitarbeit in dem neuen Arbeitsbereich?
Dr. Klaus Eber: Als Banker habe ich seit 30 Jahren beruflich sehr intensiven Kontakt zu Unternehmern und Führungskräften in Wirtschaft und Gesellschaft. Deshalb ist es mir seit Langem ein großes Anliegen, diese wertvollen, hoch engagierten, aber auch zeitlich stark beanspruchten Menschen mit ihren besonderen Bedürfnissen und Erwartungen mit dem Wort Gottes und auch mit dem Thema Israel zu erreichen. So habe ich unter anderem zehn Jahre in Bayreuth ein Team von Christen im Beruf aufgebaut und geleitet, das alle zwei Monate Business-Dinner mit interessanten Vorträgen von christlichen Unternehmern und Führungskräften veranstaltet hat. Zudem haben wir genau 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Bayreuth einen Marsch des Lebens organisiert, an dem auch viele Unternehmer und Führungskräfte teilgenommen haben.
Nun dabei mithelfen zu dürfen, dieser speziellen Zielgruppe das auch für sie relevante Thema Israel näherzubringen und ihnen die damit verbundenen Segnungen, aber auch geschäftlichen Möglichkeiten aufzuzeigen, erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit und auch mit Erwartung.
Für welche Zielgruppe ist der Bereich CSI Business interessant?
Dr. Klaus Eber: Wir sprechen mit unserem neuen Bereich CSI Business zum einen christliche Unternehmer und Führungskräfte an, denen das Thema Israel bereits wichtig ist und die sich für Israel mit speziellen Hilfsprojekten vor Ort oder auch in Deutschland gesellschaftlich und politisch engagieren und vernetzen wollen. Zum anderen ist es uns aber auch ein großes Anliegen, Unternehmern und Führungskräften, die noch keinen Zugang zu diesem Thema haben, aufzuzeigen, warum Israel auch für sie sowohl für ihr persönliches Glaubensleben als auch geschäftlich hohe Relevanz hat und einen echten Mehrwert bieten kann.
Ansgar, welches Potential siehst du in einer deutsch-israelischen Wirtschaftskooperation für Unternehmer aus Deutschland?
Dr. Ansgar Niehoff: Deutschland hat einen starken Mittelstand und auch viele international tätige Konzerne. Deutsche Unternehmen zeichnen sich immer noch durch besondere Fähigkeiten in der Herstellung von qualitativ hochwertigen Produkten aus. Jedoch merken wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr, dass viele neue Technologie-Entwicklungen wie Smartphones, Cyber-Sicherheit, Cloud-Services, Künstliche Intelligenz, Robotertechnologie und so weiter an uns vorbeiziehen. Gerade in diesen neuen Technologien sind israelische Unternehmen sehr stark und können deutschen Firmen helfen, den Anschluss nicht zu verpassen.
Die israelischen Unternehmen können dabei auch profitieren – zum Beispiel von der weltweiten Präsenz und dem guten Ruf vieler deutscher Firmen. Außerdem können Unternehmen in Deutschland von dem Gründergeist und Gründermut der Israelis sehr viel lernen. In Israel bieten sich auch besondere Möglichkeiten für deutsche Unternehmen in frühphasige Startups zu investieren und so an neuen Entwicklungen nah dran zu sein und von dem Wachstum dieser Startups zu profitieren.
Kannst du uns Beispiele für gelungene deutsch-israelische Kooperationen nennen?
Dr. Ansgar Niehoff: Die Autobauer BMW und VW arbeiten seit vielen Jahren mit Mobileye zusammen, dem Jerusalemer Spezialisten für Fahrer assistenz-Systeme auf Basis von Kameratechnologien. Das ermöglicht modernen Autos, automatisch Straßenschilder zu erkennen, zum Beispiel Geschwindigkeitsbegrenzungen, und bei eingeschaltetem Tempomat automatisch die geforderte Geschwindigkeit oder einen immer konstanten Abstand zum vorausfahrenden Auto einzuhalten.
Die neueste israelische Technologie, die in Oberklasse-Autos von BMW integriert ist, erlaubt es sogar, dass man während der Fahrt auf der Autobahn einen Modus aktivieren kann, bei dem man dann beruhigt die Hände vom Steuer nehmen und essen, lesen oder Whatsapp-Nachrichten schreiben kann. Die israelische Technologie kommt von dem Startup Innoviz, das erst acht Jahre alt, aber schon an der New Yorker Technologie-Börse notiert ist.
Klaus, du bist Vorstandsmitglied bei CSI. Warum hat sich der Vorstand dafür entschieden, diesen neuen Arbeitsbereich einzurichten?
Dr. Klaus Eber: Uns liegt es sehr am Herzen, auch Unternehmer und Führungskräfte für das Thema Israel zu begeistern und dabei den besonderen Anforderungen dieser Zielgruppe gerecht zu werden – unter anderem dem Wunsch nach kompakter und zielorientierter Information und Kommunikation, der Möglichkeit zur Unterstützung spezieller Hilfsprojekte mit transparentem Projektcontrolling und Besichtigung der Ergebnisse vor Ort. Durch das Angebot exklusiver Veranstaltungen, die Vernetzung untereinander und die gezielte Vermittlung von Kontakten zu Unternehmern und Ansprechpartnern in Israel wollen wir echte Mehrwerte bieten, konkrete Geschäftspotenziale aufzeigen und so ganz praktisch zum Segen für Israel, Deutschland und für jeden Einzelnen werden.
Ansgar, was erhoffst du dir von CSI Business, welche Pläne gibt es?
Dr. Ansgar Niehoff: Ich erhoffe mir, dass sich viele Unternehmer und Führungskräfte in Deutschland finden lassen, die offen für die Zusammenarbeit mit israelischen Unternehmen und Startups sind. Mit CSI Business möchten wir ihnen Türen öffnen, sich möglichst einfach mit israelischen Firmen zu vernetzen und erste Schritte in Richtung fruchtbarer wirtschaftlicher Kooperationen zu gehen. Das möchten wir erreichen über Netzwerktreffen, Präsenz auf Konferenzen und Messen, Vortragsdienste und schließlich auch speziell auf Unternehmer und Führungskräfte abgestimmte Israel-Business-Reisen, die wir zusammen mit Partnern organisieren wollen.
Außerdem möchten wir die Möglichkeit bieten, sich mit Know-How und finanziellen Mitteln in Israel zu engagieren, zum Beispiel für spezielle Nachhaltigkeitsprojekte, bei denen man den positiven Beitrag für Israel unmittelbar greifbar macht. Als Unternehmer und Führungskräfte aus Deutschland haben wir das Vorrecht, einen kleinen Teil beitragen zu dürfen, dass Israel immer mehr ein Land wird, in dem „Milch und Honig“ fließen.
Vielen Dank für das Gespräch!
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Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Zeitung „Israelaktuell“, Ausgabe 138. Sie können die Zeitung hier kostenlos bestellen. Gerne senden wir Ihnen auch mehrere Exemplare zum Auslegen und Weitergeben zu.