Operation in Chan JunisLeichen von sechs getöteten Geiseln geborgen

Operation in Chan JunisLeichen von sechs getöteten Geiseln geborgen

Geborgene Geiseln: Nadav Poppelwell, Joram Metzger und Avraham Munder (obere Reihe von links) sowie Chaim Peri, Jagev Buchstab und Alex Danzig (untere Reihe von links)
Die Armee hat sechs getötete Geiseln aus dem Gazastreifen zurückgeholt: Nadav Poppelwell, Joram Metzger und Avraham Munder (obere Reihe von links) sowie Chaim Peri, Jagev Buchstab und Alex Danzig (untere Reihe von links). Foto: privat

In einer Nachtoperation holt die Armee getötete Geiseln nach Israel zurück. Die Angehörigen der verbliebenen Verschleppten setzen ihre Hoffnung auf einen Deal.

Die israelische Armee hat die Leichen von sechs Geiseln vom Gazastreifen nach Israel gebracht. Die Operation in der Nacht zum Dienstag in Chan Junis beschrieb Verteidigungsminister Joav Gallant (Likud) als „gefährlich und wagemutig“. Sie belege die „operative Freiheit“, die Israel im Gazastreifen erlangt habe.

    Bei den getöteten Geiseln handelt es sich um Jagev Buchstab (35 Jahre), Alex Danzig (75), Joram Metzger (80), Avraham Munder (78), Chaim Peri (79) und Nadav Poppelwell (51). Sie alle waren noch am Leben, als die Terror-Organisation Hamas sie am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppte.

    Im Juni und Juli bestätigte die Armee jedoch den Tod von fünf der nun geborgenen Geiseln. Allein das Schicksal von Munder war bislang unklar. Die Armee hatte aber vermutet, dass er nicht mehr lebt. Die Frauen von Joram Metzger und Jagev Buchstab kamen bereits im November aus der Geiselhaft frei, ebenso Popplewells Mutter.

    Nun ermitteln Experten die Todesursachen. Dabei schließen sie nicht aus, dass die Geiseln durch Armeefeuer getötet wurden. Die Hamas behauptete im März, Buchstab sei aus Mangel an Nahrung und Medikamenten gestorben und Danzig durch israelisches Feuer.

    Hoffen auf den Geiseldeal

    Verschiedene Politiker sprachen den Angehörigen ihr Beileid aus. Staatspräsident Jizchak Herzog betonte dabei, Israel müsse alles dafür tun, alle Geiseln zurückzubringen – „die Lebenden in die Umarmung ihrer Familien, die Toten zum Begräbnis“.

    Premier Benjamin Netanjahu (Likud) erklärte: „Unsere Herzen schmerzen angesichts des schrecklichen Verlustes.“ Er dankte den Soldaten für die mutige Aktion. Israel werde alles dafür tun, alle Geiseln zurückzubringen.

    Auch Oppositionsführer Jair Lapid (Jesch Atid) drängte darauf, die Geiseln zurückzubringen. „Tag um Tag verlieren wir mehr und mehr Geiseln. Wir müssen jetzt einen Deal machen.“ Er biete der Regierung dazu ein „politisches Sicherheitsnetz“. „Wir geben alles, was wir als Opposition geben können.“

    Im Gazastreifen befinden sich nun noch 109 Geiseln. Deren Angehörige betonten, dass nur ein Deal sie zurückbringen könne. (Israelnetz)

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