ISRAEL BIBLISCH
Wie steht Gott zu Israel?
Gott liebt Israel wie ein Vater seinen Sohn liebt
Gott ist unerschütterlich und unveränderlich in seiner Liebe zu Israel: In 2. Mose 4,22-23 heißt es, dass Israel Gottes „erstgeborener Sohn“ ist. Wie ein Vater seinen Sohn immer liebt, so hat Gott niemals aufgehört, Israel zu lieben.
Gott liebt Israel wie ein Ehemann seine Frau liebt
Gott „heiratete“ Israel und wird Israel immer lieben und treu zu Israel stehen (Hosea 2). Obwohl Israels Rebellion mit Hurerei verglichen wird, bleibt Gott seinem (Ehe-)Bund treu. Darin unterscheidet sich Gott von den Menschen.
Gott schloss einen ewigen Bund mit Israel
und schwor mit dem jüdischen Volk einen Eid, dass von seiner Seite aus diese Bündnisse gehalten werden. Gott schwor bei der Heiligkeit seines eigenen Namens und er wird nie einen Eid brechen.
Die Bibel ist vom Anfang bis zum Ende israelzentriert
Warum liegt der Fokus auf Israel und nicht auf anderen Nationen?
Welche biblischen Prophezeiungen über Israel erfüllen sich in unserer Zeit?
Die bedeutungsvollste Verheißung, die sich vor unseren Augen erfüllt, ist der Beginn der Wiederherstellung Israels: die Rückkehr des jüdischen Volkes von allen Enden der Erde in das verheißene Land Israel (vgl. Jes 62; Jer 30-33; Hes 36-39). Dies geschieht seit rund 150 Jahren. Nach dem Bar-Kochba-Aufstand im Jahr 135 n. Chr. war Israel Jahrhunderte hindurch von der Weltkarte verschwunden. Nun sammelt Gott sein Volk wieder und führt es heim. Juden aus der ganzen Welt, aus mehr als 120 Nationen – aus Russland, der Ukraine, Indien, China, Äthiopien, dem Jemen, den USA und vielen anderen Ländern – kehren zurück nach Israel.
Der große Theologe Karl Barth hat dazu gesagt, man könne es heute in der Zeitung lesen, dass Gott seine Versprechen hält. Dies ist jedoch nur der Anfang. Denn die äußere Wiederherstellung muss getragen werden von einer inneren, geistlichen Erneuerung. Dies sagt die Bibel ganz klar (vgl. Jer 30-33). Israel hat also noch einen langen Weg vor sich. Doch glauben wir, dass es sich bereits auf diesem Weg befindet und am Ende von Jesus, dem Messias, zum Ziel gebracht wird.
Karl Barth: „Jetzt können wir’s in der Zeitung lesen: Gott hält seine Verheißung.“ (Busch, Lebenslauf, 510). Quelle
Woher kommen die Juden?
Der Name Jude leitet sich von Juda ab, einem der zwölf Söhne Jakobs. Nach der Rückkehr aus dem Babylonischen Exil bezeichnete das Wort Jude nicht mehr nur Menschen aus dem Stamm Juda, sondern alle Israeliten. Also kurz gesagt: Die Rückkehrer verstanden sich als das Volk Israel, dessen Heimat Israel ist, und wurden fortan pauschal als Juden bezeichnet.
Wo verlaufen die Grenzen des verheißenen Landes?
Abraham wurde das Land Kanaan verheißen (1. Mo 12,1-7). Die detaillierteste Beschreibung der Grenzen Kanaans finden wir in 4. Mose 34,1-12. Trotz dieser klaren Grenzangaben macht es die Bibel schwer, ein eindeutiges Gebiet für das verheißene Land festzulegen. Denn es gibt auch andere Texte in der Bibel, wo die Grenzen teilweise anders gezogen werden. Ferner gibt es Texte, wo die Grenzen gar nicht genannt werden. Die erste Grenzdefinition des verheißenen Landes findet sich hingegen in 1. Mose 13,14-15. Dort sagt Gott zu Abram:
„Hebe deine Augen auf. Sieh von dem Ort, an dem du stehst, nach Norden, in Richtung Negev, nach Osten und in Richtung aufs Meer hinaus. Das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.“
Der Text lässt den Leser im Unklaren, wo genau Abram stand, als Gott dieses Versprechen gab, und wie weit er sehen konnte, obwohl dies entscheidende Faktoren bei der Festlegung der Grenzen gewesen wären. Klar ist hingegen, was das Kerngebiet Israels ist: das Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer. Das Land erstreckt sich von seinem südlichsten Punkt (Be’er Scheva, am Südende des Toten Meers) bis nach Syrien im Norden hinein. Die Grenze im Westen ist das Mittelmeer, im Osten der Jordan. Das ist das Land, das im 2. Jahrhundert v. Chr. Kanaan hieß und Israel verheißen wurde.
Warum wurde Israel von Gott erwählt und nicht die anderen Völker?
Die Gründe der Erwählung werden in 5. Mose 7,6-8 klar benannt. Dort wird gesagt, warum Gott Israel erwählt hat und warum nicht.
„Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das Kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielt, den er euren Vätern geschworen hat.“
Die Tatsache, dass Israel Gottes Bundesvolk ist und aus allen Völkern der Erde heraus erwählt wurde, heißt nicht, dass Gott den Rest der Welt verworfen hätte. Gott hat die Absicht, die Menschheit mit Israel, seinem Bundesvolk zu segnen. Israel wurde erwählt zu einem bestimmten Zweck: Es soll der Welt zum Segen werden (1. Mose 12,1-3).
Warum bezeichnet sich Gott selbst als „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“?
Gott nennt sich selbst Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, weil durch diese Abstammungslinie deutlich wird, dass er der Gott Israels ist. Die Verheißungen Gottes sind Israel gegeben – auch die für die Völker. Deshalb hat Gott seinen Sohn (Jesus) in diese Abstammungslinie hineingestellt.
In 2, Mose 3,15 heißt es:
„Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.“
Wenn dies der Name Gottes für immer ist, dann sollten auch wir Christen Gott so nennen und anbeten – als Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.