Beim Hören und Sehen so vieler Gräueltaten gegen das jüdische Volk fragen sich viele Christen, was sie tun können. Etwas, das wir sicherlich tun sollten, ist beten.
Von Pfarrer Henk Poot, übersetzt und gekürzt von Marie-Louise Weissenböck
Bevor ich das mit ein paar Beispielen aus der Bibel erläutere, zunächst dies: Israelische Freunde bitten uns zu beten. Wie wertvoll ist das in all dem Elend. Sind wir Christen und Juden uns in der Zwischenzeit so nahegekommen? Welche Freude muss das im Himmel auslösen!
Mose
Mein erstes Beispiel ist Mose. Als die Kinder Israels aus Ägypten befreit sind, greift Amalek an. Die Amalekiter greifen aus dem Hinterhalt an. Wie es auch heutzutage geschieht. Natürlich wehrt sich das Volk, aber es gibt einige, die zu alt für den Kampf geworden sind. Mose zum Beispiel. Er steht auf einem Hügel, um den Verlauf des Krieges zu beobachten. Aber er schaut nicht nur zu, sondern er hebt seine Hände zu Gott. Später, als er ermattet, stützen Aaron und Hur seine müden Arme. Denn er merkt, dass seine Gebete Israel Kraft geben. Noch stärker als das: Durch das Gebet wird der Feind schließlich besiegt.
Ich denke in diesen Tagen: Was macht Jesus jetzt? Was tut der Löwe von Juda? Wer liebt die Juden mehr als er? Ich weiß, dass er zur Rechten Gottes mit tiefem Seufzen fleht, bis er in all seiner Herrlichkeit und Macht auf die Erde, nach Jerusalem, kommen kann.
Joschafat
Ein weiteres Beispiel ist König Joschafat (2. Chronik 20). Als Juda von Feinden überrannt wird, steht er vor seinem Volk, hebt die Hände und sagt zu Gott: „Wir wissen nicht, was wir tun sollen, aber unsere Augen sind auf dich gerichtet. Unsere Feinde wollen uns aus unserem Besitz vertreiben, aber wirst du sie nicht richten?“ Und dann antwortet der Herr, dass es sein Kampf sei! Er wird den Sieg geben. Und dann lesen wir in der Fortsetzung, dass die Kinder Israels während des Krieges den Lobgesang anstimmen. Beten heißt also, mit der eigenen Ohnmacht zu Gott zu gehen, und beten heißt, den Herrn für seine großen Taten zu preisen.
Was er getan hat, wird er auch jetzt tun! Das Gebet bedeutet also, das Leid und das Böse, das Israel widerfährt, in Gottes Hände zu legen und ihn als den Gott Israels zu preisen, der große Taten vollbringt!
Paulus
Das letzte Beispiel ist Paulus. Paulus, dessen Mission es ist, das Kommen des Reiches Gottes inmitten der Supermacht Rom zu verkünden. Den Ephesern schreibt er, dass wir nicht gegen Menschen kämpfen, sondern gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen (Epheser 6,12). Er sagt ihnen, dass sie die geistliche Rüstung anziehen sollen und dass eine der wichtigsten Waffen das Wort Gottes sei. Wenn es um Israel geht, dürfen wir die Bibel nicht verschließen – das tun viele Kirchgänger immer noch. Nein, als Christen müssen wir die Bibel öffnen. Und, so sagt Paulus: Wir müssen in diesem Kampf beharrlich beten. Beten heißt auch, das Wort Gottes vor den Mächten der Finsternis hören und sprechen zu lassen. Beten heißt, den Teufel und seine Geister die Verheißungen Gottes hören zu lassen, dann wird das Gebet zu einer gewaltigen Kraft.
Wie können wir Israel unterstützen? Indem wir zeigen, dass wir das jüdische Volk lieben. Indem wir unsere Gaben geben, jetzt, wo es unsere Gaben braucht. Und indem wir unseren Platz vor dem Angesicht des Gottes Israels einnehmen: „Herr, erhebe dich. Zerstreue deine Feinde, und lass die, die dich hassen, vor dir fliehen.“ (Psalm 68,2)
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Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Zeitung „Israelaktuell“, Ausgabe 136. Sie können die Zeitung hier kostenlos bestellen. Gerne senden wir Ihnen auch mehrere Exemplare zum Auslegen und Weitergeben zu.