Wir leben in einer Zeit, in der das Unvorstellbare plötzlich vorstellbar wird. Dabei denke ich an so große Endzeit-Szenarien, wie wir sie in Sacharja 12–14 finden. Dort ist von fürchterlichen Dingen die Rede.
Die ganze Welt macht sich auf – gegen Israel. Heerscharen bedrängen Jerusalem. Es kommt zu einem Blutbad: „Und es wird geschehen in dem ganzen Lande (…), dass zwei Teile darin ausgerottet werden und untergehen, und nur der dritte Teil wird darin übrigbleiben“ (Sacharja 13,8). Bei circa siebeneinhalb Millionen Juden heute in Israel wären das fünf Millionen Tote – ein zweiter Holocaust.
Wie gesagt, bis vor kurzem war dies unvorstellbar. Doch nun rückt solch ein Szenario in den Bereich des Möglichen. Die Feinde Israels ringsum lauern auf ihre Chance Israel zu vernichten, der Rückhalt Europas schwindet und die USA drohen, ihre schützende Hand zurückzuziehen (Stand April 2024). Wohin soll das führen?
Apokalyptische Bibeltexte werfen ja eine Menge Fragen auf. So fragt sich die Fachwelt, wie Sacharja 12-14 überhaupt auszulegen ist. Fraglich ist auch, wann man mit diesem „Völkeransturm“ auf Israel rechnen muss. Immerhin legt der Seher Johannes jenes Motiv ans Ende des Tausendjährigen Reichs (Offenbarung 20,7-10) – das wäre noch lange hin.
Dennoch beschleichen einen beklemmende Gefühle, wenn man wahrnimmt, dass diese Texte „näherkommen“. Überraschend ist, dass solche Texte in der Bibel gut ausgehen. In Offenbarung 20 fällt einfach Feuer vom Himmel und vernichtet die Feinde. Bei Sacharja zieht der Herr persönlich in den Kampf und tritt den Feinden drastisch entgegen: „Und dies wird die Plage sein, mit der der Herr alle Völker plagen wird, die gegen Jerusalem in den Kampf gezogen sind: Ihr Fleisch lässt er verwesen, während sie noch auf ihren Füßen stehen.“ (Sacharja 14,12)
Wie krass! Die Wende kommt. Das ist das Entscheidende. Gott erringt den Sieg, Israel wird befreit, die Welt wird neu. Am Ende setzt Gott sich durch, für immer. Dann wird alles gut.
Chazak u‘varuch – seien Sie stark und gesegnet!
Ihr Tobias Krämer
Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Zeitung „Israelaktuell“, Ausgabe 137. Sie können die Zeitung hier kostenlos bestellen. Gerne senden wir Ihnen auch mehrere Exemplare zum Auslegen und Weitergeben zu.