Krieg im Internet: So verteidigen wir die Wahrheit an der Social-Media-Front

Krieg im Internet: So verteidigen wir die Wahrheit an der Social-Media-Front

Dina Röll und die Ehrenamtlerin Anna Weisser
Dina Röll (l.), Leiterin des Bereichs Junge Christen an der Seite Israels, und die Ehrenamtlerin Anna Weisser erklären in kurzen Videos jeweils die wichtigsten Fakten zum Krieg in Israel. Foto: Klaus Werner

Im Schatten des furchtbaren Hamas-Massakers 2023 entfesselte sich ein unsichtbarer Krieg – der Krieg an der „Social-Media-Front“, ein Bereich, der die Macht hat Jugendliche zu radikalisieren. Lesen Sie, wie unsere junge Generation unter der Leitung von Dina Röll in kürzester Zeit eine Bildungskampage in den Sozialen Medien startete.

Am Tag des schrecklichen Überfalls der Hamas auf Israel traf sich ein großer Teil unserer CSI-Mitarbeiter zu einem Notfall-Meeting. Wir überlegten Maßnahmen, wie wir möglichst schnell und relevant reagieren könnten; gleichzeitig war uns allen klar: Das Blatt würde sich wenden. Nach spätestens ein bis zwei Wochen würde die spontane Solidarität der Welt und unserer Gesellschaft mit Israel schwinden.

Schon nach zwei Tagen bekam ich genau das über die Sozialen Medien zu spüren. Als Instagram-affiner junger Mensch hatte ich durch die App am Morgen des 7. Oktober die Verbrechen in Form von kurzen Videos und Bildern fast live und in Echtzeit mitbekommen. Denn die Hamas-Terroristen hatten ihre genozidalen Taten sowohl mit Körperkameras als auch mit ihren eigenen Handys oder den Handys ihrer israelischen Opfer mitgefilmt und viele Videos online gestellt.

Anti-israelische Propaganda

In den ersten Tagen nach dem Massaker kam ich kaum los von meinem Telefon, um die Nachrichten aus Israel mitzubekommen. Über den Kanal eines arabisch-israelischen Freundes – der mich inzwischen blockiert und somit einen offensichtlichen Schlussstrich unter unsere Freundschaft gezogen hat, weil er eine andere Sicht auf die Dinge hat, als ich – gelangte ich in das Universum der anti-israelischen Propaganda.

Während in mir die Idee Gestalt annahm, eine Bildungskampagne in deutscher Sprache auf Instagram zu starten, nahm ich mir Zeit zu schauen, was die relevantesten Themen und Lügen sind, die in den Sozialen Medien über Israel und den aktuellen Krieg verbreitet werden. Ein Muster fiel immer wieder auf: Die „andere Seite“ nahm Videos von den Kanälen der Israelischen Verteidigungskräfte IDF oder von anderen israelischen Kanälen und verfälschte die Informationen in den Videos auf übelste Art. Es wurden Tatsachen verdreht, Falschbehauptungen aufgestellt, so dass die Botschaft mit dem ursprünglichen Inhalt nichts mehr zu tun hatte. Diese Verdrehung der Wahrheit findet bis zum heutigen Tag weiterhin statt.

Während ich anti-israelische Posts in den Sozialen Medien aufspürte, erlebte ich einen geistlichen Angriff in Form von stechenden Halsschmerzen, wie ich sie noch nie kannte. Doch abgesehen von meinem Hals stach mir das, was ich zu sehen und zu lesen bekam, auch ins Herz und machte mich unglaublich wütend.

Digitale Gegenoffensive

In diesem Moment war mir klar, dass wir als Christen an der Seite Israels eine Bildungskampagne starten müssen! Wenn nicht wir, wer dann? Die Bilder und Informationsvideos der „anderen Seite“ sind sehr emotional aufgemacht. Daher ließen und lassen sich viele Menschen leicht von deren Agenda überzeugen.

Sechs Tage nach Kriegsbeginn lud ich daher über unseren Verteiler der Jungen Generation zur Mitgestaltung einer Bildungskampagne ein. Ziel war es, zwei- bis vierminütige Videos zu drehen, in denen wir die wichtigsten und am heißesten diskutierten Themen in Kürze professionell erklären. Damit wollten wir alle diejenigen erreichen, die sich – vielleicht auch mangels Wissens darüber – noch keine feste Meinung zum aktuellen Konflikt gebildet haben.

Und Action …

Wir fanden uns als zwölfköpfiges Team zusammen und begannen die wichtigsten Themen aufzubereiten. Die meisten Teammitglieder arbeiteten an den Skripts. Ein Ehrenamtlicher bereitete die Animationen in unseren Videos vor, zwei suchten Bilder heraus, die wir für die Videos nutzen wollten, und prüften die Lizenzfreigaben. Ein weiterer ehrenamtlicher Mitarbeiter setzte sich stundenlang daran, die fertig gefilmten Videos am Ende professionell in die richtige Form zu bringen und mit Untertiteln und Bildmaterial zu versehen.

Wir erlebten in der Zusammenarbeit der Ehrenamtler wahre Wunder. Zum Beispiel meldete sich eine junge Rechtsanwältin über meinen persönlichen Instagram-Kanal bei mir. Sie wollte CSI praktisch unterstützen und ließ sich daraufhin drei Wochen von ihrer Arbeit unbezahlt freistellen, um ihre Zeit ganz in unser Kampagnen-Projekt investieren zu können. Jemand anderes spendete uns 1.500 Euro für unser Video-Equipment, da wir bis dahin weder ein passendes Mikrofon noch professionelle Lampen für einen Videodreh hatten.

Unser großartiger Kameramann, der mit einer Engelsgeduld auch zum fünften Mal ein neues Video mit uns anfing, bis wir zufrieden mit dem Ergebnis waren, hat uns ebenfalls begeistert. Um sicherzugehen, dass alle Informationen stimmen, wurde jedes einzelne Skript durch unsere CSI-Redaktionsleiterin Dana Nowak und den CSI-Bereichsleiter für Politik und Gesellschaft, Josias Terschüren, auf Herz und Nieren geprüft. Es ist einfach genial, wie Gott unsere Wege zusammengeführt hat!

Dem Informationskrieg die Stirn bieten

Mit der CSI-Bildungskampagne können jetzt nicht nur Experten des Nahostkonflikts dem Informationskrieg die Stirn bieten, sondern jeder Einzelne, indem er unsere Videos auf YouTube, Instagram, Facebook oder TikTok (zu finden unter: Junges CSI) weiterleitet und mit Freunden und Bekannten teilt.

Wir sind dankbar dafür, dass wir seit dem 22. Dezember bis Mitte Februar auf diese Weise bereits mehr als 200.000 Menschen fundierte Informationen zum Gazakrieg in deutscher Sprache liefern konnten. Werden auch Sie zu Multiplikatoren der CSI-Bildungskampagne und leiten Sie unsere Videos weiter. Folgen Sie uns dafür auf unseren Social Media-Kanälen.

Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Zeitung „Israelaktuell“, Ausgabe 136. Sie können die Zeitung hier kostenlos bestellen. Gerne senden wir Ihnen auch mehrere Exemplare zum Auslegen und Weitergeben zu.

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