Wissenschaftler der Technischen Hochschule (Technion) in Haifa haben eine Methode zur Diagnose von Tuberkulose entwickelt. Dabei erkennt eine Art Hautpflaster mit Sensoren Duftmuster der betreffenden Person. Durch die Früherkennung ließe sich die Zahl der Tuberkulose-Toten nach Angaben der Wissenschaftler reduzieren.
Tuberkulose gilt als eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Sie wird durch Bakterien hervorgerufen, betroffen ist meist die Lunge. Ein Infekt wird leicht durch Niesen oder Husten übertragen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jedes Jahr weltweit zehn Millionen Menschen, 1,5 Millionen Menschen sterben daran.
Früherkennung entscheidend
Tuberkulose ist grundsätzlich heilbar; doch oft werden Infekte nicht erkannt, weil dazu Labortechnik nötig ist. Doch durch das Sensorenpflaster soll nun eine „sehr genaue“ Diagnose binnen einer Stunde möglich sein, schrieben die Israelis im Fachmagazin „Advanced Science“ Anfang Juni. Der Sensor auf Basis von Nanomaterial erkennt dabei sogenannte Flüchtige Organische Verbindungen des Tuberkulose-Bakteriums auf der Haut.
Die an der Entwicklung beteiligte Biochemikerin Rotem Vischinkin erklärte gegenüber der Onlinezeitung „Times of Israel“, der große Vorteil des Verfahrens sei die leichte Anwendbarkeit: Dazu sei keine hochentwickelte medizinische Infrastruktur nötig – lediglich ein Computer zur Datenanalyse. Die Wissenschaftlerin hofft, dass die Entwicklung in den kommenden Jahren auf den Markt kommt.