Über das Terror-Opfer-Hilfsprojekt lädt Christen an der Seite Israels (CSI) Israelis ein, eine kurze Auszeit in Deutschland zu verbringen. Für ein bis zwei Wochen kommen sie als Gäste und gehen meist wieder als Freunde. CSI-Mitarbeiterin Delly Hezel berichtet von einer Begegnung im August.
Ende August dieses Jahres waren Gabi und seine Familie für einige Wochen unsere Gäste im süddeutschen Altensteig. Zu Gabis Familie gehören seine Ehefrau Atara und die vier gemeinsamen Kinder: Adiel (15), Keren (13), Ilay (8) und die zweijährige Maya.
Familie Harrow ist eine gläubige religiöse Familie aus dem Dorf Nokdim. Es liegt in Judäa, etwa 20 Kilometer südlich von Jerusalem auf dem Weg nach Hebron. Gabi ist der Leiter der Gush Etzion Foundation, einer Hilfsorganisation, die 1997 gegründet wurde, um die Bewohner und Gemeinden von Gusch Etzion zu unterstützen und zu fördern.
Über diese Organisation haben wir Gabi auch kennengelernt. Inzwischen ist er ein Freund. Als ich ihn das letzte Mal sah, wirkte er sehr müde und ich fragte, was wir für ihn tun könnten. Er meinte, er bräuchte einfach einmal nur Urlaub. Ein bisschen Erholung von der immer wieder angespannten Situation in Judäa. Und so haben wir Gabi und seine Familie für eine Auszeit nach Deutschland eingeladen.
Ein Terrorist verletzt Gabis besten Freund Elroi schwer
Kurz vor ihrer Reise geschah jedoch ein schrecklicher Terroranschlag, bei dem Gabis bester Freund Elroi angeschossen wurde. Elroi war mit seinem Auto auf dem Weg von Nokdim in das benachbarte Tekoa. Er wollte seine beiden Töchter zu einem Sommercamp bringen. Auf dem Weg dorthin wurde er von einem Auto mit palästinensischem Kennzeichen überholt. Ein Terrorist feuerte daraus mehrere Schüsse auf Elrois Fahrzeug ab. Elroi wurde schwer verwundet, auch seine kleine Tochter bekam einen Streifschuss am Hals ab – ein traumatisches Erlebnis. Elroi kam schwer verletzt ins Krankenhaus nach Jerusalem. Bis heute ist sein rechter Arm gelähmt.
Elroi ist Ingenieur und nebenher lebt er seinen Traum von einer kleinen Weingalerie. Sein Wunsch und seine Vision ist es, die Berge und Hügel Judäas wieder zu bepflanzen und fruchtbar zu machen. In genau dieser Gegend lebte der Prophet Amos. Erfüllt Elroi nicht genau das, was die Bibel in Amos 9 ab Vers 13 schreibt?
„Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da der Pflüger den Schnitter und der Traubenkelterer den Sämann ablösen wird. Dann werden die Berge von Most triefen und alle Hügel überfließen. Und ich will das Geschick meines Volkes Israel wenden, und sie werden die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen, Weinberge pflanzen und deren Wein trinken, Gärten anlegen und deren Früchte genießen. Und ich werde sie einpflanzen in ihr Land; und sie sollen aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, nicht mehr herausgerissen werden, spricht der Herr, dein Gott.”
Sind dies nicht gewaltige Worte, die Gott da über seinem Volk und seinem Land ausspricht? Elroi trägt dazu bei, diese Worte in Erfüllung gehen zu lassen. Als Elroi Opfer dieses Anschlages wurde, war ganz Nokdim geschockt. Wie es aussieht, wird Elroi seine Arbeit im Weinberg als Folge seiner Verletzungen nicht mehr fortführen können. Gabi und seine anderen Freunde haben eine Hilfsaktion gestartet. Gemeinsam sammeln sie Spenden und bebauen gemeinsam das Land.
Gabi hatte mit seiner Familie übrigens eine sehr wohltuende Zeit hier im Schwarzwald. Immer wieder sagten sie, sie fühlten sich wie in einem Märchen – so wunderschön sei es hier. Elroi haben wir zusammen mit Tamar, seiner Frau, und ihren fünf Kindern schon eingeladen. Wir freuen uns auf sie!
Weitere Informationen über unser Terror-Opfer-Hilfsprogramm sowie Spendenmöglichkeiten finden Sie hier – vielen Dank für Ihre Unterstützung!