Historischer Besuch: Präsident Herzog in Aserbaidschan

Historischer Besuch: Präsident Herzog in Aserbaidschan

Herzog und Aliyev (r.) sprachen unter anderem über eine Zusammenarbeit im Bereich der Cybersicherheit. Foto: Haim Zach/GPO

Als erstes israelisches Staatsoberhaupt hat Jitzchak Herzog Aserbaidschan besucht. Im Präsidentenpalast am Kaspischen Meer kam er am Dienstag mit seinem Amtskollegen Ilham Aliyev zusammen. Die beiden waren sich einig, dass die Beziehungen zwischen den Ländern ausgeweitet werden sollen.

Aliyev sagte laut der Zeitung „Yediot Aharonot“: „Ihr Besuch demonstriert die Nähe und die Gemeinsamkeit zwischen uns. Ich bin sicher, dass er die Beziehungen zwischen uns stärken wird.“ Dazu werde auch die Eröffnung der aserbaidschanischen Botschaft in Israel Ende März beitragen. „Wir wollen lernen und Israels positive Erfahrung in verschiedenen Bereichen nutzen.“

Der aserbaidschanische Präsident äußerte sich bei dem Treffen in der Hauptstadt Baku auch zum Thema Cybersicherheit: „Wir freuen uns sehr, dass es jetzt eine Zusammenarbeit zwischen den Staaten gibt.“ Aliyev fügte hinzu: „Gebürtige Aserbaidschaner in Israel bauen Brücken zwischen den Staaten.“ Juden seien immer ein bedeutender Teil der Gesellschaft gewesen und blieben es bis heute.

Herzog: Erfüllung eines Traumes

Herzog sagte: „Aserbaidschan zu besuchen, ist für mich und für die Bürger meines Staates die Erfüllung eines Traumes. Dieser Besuch ist sehr wichtig für die Israelis und die gemeinsamen Beziehungen zwischen dem aserbaidschanischen und dem israelischen Volk.“ Die Beziehungen gründeten auf tiefen Wurzeln. „Die jüdische Gemeinschaft besteht hier schon Hunderte von Jahren und hat einen großen Beitrag zur Geschichte Ascherbaidschans in der gesamten Welt geleistet.“

In Aserbaidschan leben rund 25.00 Juden. Von ihnen sind etwa 75 Prozent in der Hauptstadt angesiedelt.

Das israelische Staatsoberhaupt fügte an: „Es ist kein Geheimnis, dass Ihr Staat muslimisch mit einer schiitischen Mehrheit ist. Und doch stellen die Liebe und die Zuneigung, die es zwischen unseren Staaten gibt, ein Beispiel dar, wie wir die Welt verändern und voranschreiten können.“

Wunsch nach mehr Direktflügen

Ein Thema waren Direktflüge zwischen den beiden Ländern. Derzeit gibt es vier pro Woche. Die Zahl soll erhöht werden.

Der israelische Gesundheitsminister Mosche Arbel (Schass) gehörte zur Delegation. Er unterzeichnete ein Abkommen über eine engere Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.

Am Grab des Gründers des modernen Aserbaidschan, Heydar Alijev, legte Herzog einen Kranz nieder. Er schrieb auf Twitter, der ehemalige Präsident habe den Weg für die warmen Beziehungen mit Israel geebnet.

Feier zum 75-jährigen Bestehen des Staates Israel

Am Dienstagabend gab es im Haider-Aliyev-Kulturzentrum einen Empfang zum 75. israelischen Unabhängigkeitstag. Gleichzeitig wurde das 30-jährige Bestehen der bilateralen Beziehungen gefeiert. Zu den rund 400 Gästen zählten Parlamentspräsidentin Sahiba Gafarova (Neues Aserbaidschan), Minister und Abgeordnete. Auch Mitglieder der jüdischen Gemeinde und Geschäftsleute nahmen an der Feier teil.

Baku liegt etwa 100 Kilometer von der iranischen Grenze entfernt. Während Herzogs Besuch waren zahlreiche Sicherheitskräfte im Einsatz. Zudem gab es besondere Vorsichtsmaßnahmen. So hatten die Israelis aus einer Liste von Hotels das Quartier erst in letzter Minute ausgewählt, um den Feind zu verwirren. Die Mitglieder der Delegation wurden dringlichst angewiesen, keine Mobiltelefone zu benutzen, um nicht geortet werden zu können. (Israelnetz)

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