Der Anfang eines Jahres bietet Gelegenheit zur Beziehungspflege – auch in der Politik. Entsprechend nehmen Politiker aus der Region und darüber hinaus Kontakt zu Jerusalem auf. Deutschland dankt dabei für Hilfe während der Flutkatastrophe.
Zum jüdischen Neujahrsfest sind in Jerusalem diverse Glückwünsche eingetroffen. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi telefonierte bereits am Sonntag mit seinem israelischen Amtskollegen Jitzchak Herzog. Dabei nutzte er auch die Gelegenheit, Herzog zum neuen Amt zu gratulieren.
Herzog wiederum dankte Ägypten für die stabilisierende Rolle in der Region. Ägypten gilt als Hauptvermittler in dem Konflikt zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen. Al-Sisi hatte zudem den israelischen Regierungschef Naftali Bennett (Jamina) zu einem Treffen nach Ägypten eingeladen.
Abbas sieht Frieden nahen
Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas (Fatah), telefonierte am Montag ebenfalls mit Herzog und zudem mit Verteidigungsminister Benny Gantz (Blau-Weiß). Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA bekundete Abbas in den Telefonaten seine Hoffnung, „im kommenden Jahr Frieden zu erreichen“.
Gantz hatte Abbas zuletzt in Ramallah persönlich getroffen. Es war die erste Zusammenkunft zwischen Abbas und einem hochrangigen israelischen Regierungsmitglied seit mehr als zehn Jahren.
Der amerikanische Präsident Joe Biden nahm nicht persönlich Kontakt mit Jerusalem auf. Er ließ aber eine Glückwunschnachricht verbreiten, in der er unter anderem das „eiserne Band mit dem Staat Israel“ bekräftigte.
Maas: Enge gesellschaftliche Verflechtung
Der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) erinnerte in seiner Grußbotschaft an die Veranstaltungen zu 1.700 Jahren jüdisches Leben in Deutschland. Glückwünsche sandte er auch nach Israel. Dabei dankte er dem Land für die Anteilnahme und Hilfsbereitschaft während der Flutkatastrophe. Dies belege die „tiefe gesellschaftliche Verwurzelung unserer engen, vielfältigen und einzigartigen Beziehungen“.
Das Rathaus von Tel Aviv erstrahlte als Zeichen der Anteilnahme während der Flutkatastrophe in deutschen Farben. Außerdem leistete die israelische Organisation IsraAid mit mehreren Mitarbeitern in den deutschen Katastrophengebieten praktische Hilfe.
Am Montagabend begann das Neujahrsfest Rosch HaSchanah, mit dem das Jahr 5782 eingeläutet wird. Als eine Besonderheit handelt es sich um ein Schabbatjahr, wie es in der Bibel vorgeschrieben wird.