Krebs im Endstadium: Mutter der befreiten Geisel No’a Argamani gestorben

Krebs im Endstadium: Mutter der befreiten Geisel No’a Argamani gestorben

Zwei Frauen, No’a und Liora
Ein Bild aus glücklicheren Zeiten: Liora Argamani (r.) und ihre Tochter No’a. Foto: privat

Die Mutter der ehemaligen Geisel No’a Argamani stirbt an Hirnkrebs. Durch die Rettung der Tochter hat sich ihr letzter Wunsch erfüllt.

Knapp dreieinhalb Wochen nach der Befreiung ihrer Tochter aus der Geiselhaft ist Liora Argamani ihrem Krebsleiden erlegen. Dies teilte das Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv am Dienstagmorgen mit. Sie wurde 61. Jahre alt. Ihre Tochter No’a war am 7. Oktober vom Nova-Festival in den Gazastreifen entführt worden.

„Liora, seligen Andenkens, verbrachte ihre letzten Tage an der Seite ihrer Tochter No’a, die aus der Geiselhaft zurückgekehrt war, und an der Seite ihrer engsten Familie“, heißt es in der Mitteilung der Klinik. „Wir geben die Bitte der Familie weiter, die Privatsphäre in diesen schweren Stunden zu respektieren. Wir nehmen teil an der Trauer der Familie Argamani. Möge die Erinnerung an sie zum Segen sein.“

No’a ist eine von vier Geiseln, die israelische Soldaten am 8. Juni retteten. Einer der Befreier erzählte danach, sie habe als Erstes nach dem Zustand der Mutter gefragt: „No’a saß zitternd im Fahrzeug, und dann schaute sie mich an und fragte: ‚Ist meine Mutter am Leben?‘ Ich antwortete ihr: ‚Ja‘. Sie sah alle an und fragte: ‚Seid ihr sicher?‘“

Nach der Ankunft in Israel wurde die 26-Jährige zunächst im Scheba-Krankenhaus nahe Tel Aviv untersucht. Wenige Stunden später konnte sie im Ichilov-Krankenhaus ihre todkranke Mutter wiedersehen.

An Biden appelliert

Diese hatte während der Geiselhaft an internationale Verantwortungsträger appelliert. So schrieb sie an US-Präsident Joe Biden: „Ich bin an Krebs im Endstadium erkrankt, Hirnkrebs, auf der Stufe 4“, zitiert die Nachrichtenseite „Arutz Scheva“ aus dem Brief. „Alles, was mir durch den Kopf geht, bevor ich mich für immer von meiner Familie verabschiede, ist der Wunsch, meine Tochter, mein einziges Kind, ein letztes Mal zu umarmen.“

Anlässlich ihres Geburtstages bat sie den Demokraten um ein Geschenk: „meine Tochter zu sehen, bevor ich diese Welt verlasse“. No’a habe es verdient, ihre Mutter noch ein letztes Mal zu treffen.

Zudem veröffentlichte Liora Argamani im November ein bewegendes Video. Darin rief sie die internationale Gemeinschaft auf, ihr zu helfen, damit ihr Herzenswunsch in Erfüllung gehe.

Gerettet wurde No’a dann bei einer gemeinsamen Aktion israelischer Sicherheitsdienste – am Geburtstag ihres Vaters. Krankenhausdirektor Ronni Gamsu sagte nach der Befreiung, die Ärzte hätten sich acht Monate lang bemüht, No’as Mutter in einem Zustand zu halten, in dem sie kommunizieren kann.

Botschaft von No’a bei Kundgebung

Am Samstagabend äußerte sich No’a per Videobotschaft bei einer Kundgebung in Tel Aviv, deren Teilnehmer die Freilassung der anderen Geiseln forderten. Ihr Freund Avinatan Or befindet sich noch in Gefangenschaft.

„Als einziges Kind meiner Eltern, als Kind, dessen Mutter unheilbar krank ist, hat mich die Sorge um meine Eltern in der Gefangenschaft am meisten beschäftigt“, sagte No’a. Es sei ein großes Vorrecht, nach acht Monaten der Ungewissheit an der Seite ihrer Mutter sein zu dürfen.

Von China nach Israel

Liora Argamani stammte ursprünglich aus der chinesischen Stadt Wuhan. 1994 kam sie aus beruflichen Gründen für einen kurzen Aufenthalt nach Israel. In Be’er Scheva verliebte sie sich in Ja’akov Argamani, heiratete ihn und blieb im jüdischen Staat.

Nach der Entführung appellierte Israel mehrmals an die chinesische Regierung, sich für No’as Freilassung einzusetzen. Doch diese Bitten verhallten ungehört. (Israelnetz)

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