Von Anja Weippert und Be’ad Chaim
Wie oft kommt es im Leben anders als man denkt! Bei Frauen ist es häufig eine ungewollte Schwangerschaft, die dem Leben eine unvorhergesehene Wendung gibt. Die Nöte und Probleme, die damit einhergehen, sind vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Auch die Bibel berichtet von Frauen in herausfordernder Lage.
Da ist zum Beispiel Sarah, Abrahams Frau, die mit 90 Jahren erstmals schwanger wurde (1. Mose 11). Oder Elisabeth, die ebenfalls in fortgeschrittenem Alter ein Kind erwartete. Sie ging am Anfang ihrer Schwangerschaft in Klausur, um Gott näherzukommen. Und vielleicht auch ein wenig, um abschätzigen Blicken und entmutigenden Kommentaren zu entgehen. Selbst ihr Mann Zacharias hatte ungläubige Worte ausgesprochen und wurde dafür von Gott stumm gemacht, bis sein Sohn geboren war (Lukas 1). Und dann ist da noch Rebekka: Sie fühlte, wie ihre Zwillinge bereits im Mutterleib miteinander stritten, so dass sie voller Verzweiflung ausrief: „Warum geschieht mir das?“ (1. Mose 25).
Diese Frage stellen sich wohl viele werdende Mütter, wenn sie erleben müssen, dass selbst die Väter oder eigene Familie sich gegen sie wenden. Eine Schwangerschaft kann mit Angst, Verwirrung, Tratsch und Zukunftssorgen einhergehen. Und dennoch bedeutet diese „Störung“ im Lebensplan gleichzeitig neues Leben voller Gnade und Barmherzigkeit!
Dina – ein Kind ist Leben
Diese Erfahrung macht auch Dina. Die Israelin ist verheiratet, aber als sie schwanger wird, gerät ihr Mann in Panik und beschuldigt Dina, sein Leben zu ruinieren. Sie denkt sofort an Abtreibung, kommt dann aber mit dem Projekt „Operation Moses“ der israelischen Hilfsorganisation Be’ad Chaim in Kontakt. Be’ad Chaim (zu Deutsch: für das Leben) hat sich die mentale und materielle Unterstützung von Frauen in ungewollter Schwangerschaft zur Aufgabe gemacht, ungeachtet ihrer Herkunft oder Religion. Dina entscheidet sich für das Leben ihrer Tochter und schreibt später an ihre Betreuerin Ettie von Be’ad Chaim: „Danke! Du hast mir gesagt, meine kleine Tochter Hailey sei Leben. Ich lebe auch, wenn ich sie großziehe.“ Und der Vater? Tochter Hailey ist die große Freude seines Herzens.
Shir – ein Gefühl wie Ertrinken
Shir ist 19 Jahre alt, hat gerade die Schule beendet und fühlt sich selbst fast noch als Kind, als sie schwanger wird. Ihr Partner will, dass sie abtreibt, sonst wird er sie verlassen.
Shir vereinbart einen Termin zur Abtreibung. Doch dann kommt es anders: „Als ich beim ersten Ultraschall den Herzschlag meines Sohnes hörte, da merkte ich, wie sich etwas in mir ganz fest an ihn band. Ich konnte ihn nicht töten.“ Dennoch bleibt die Unsicherheit: „In dieser Zeit fühlte ich mich, als würde ich in dieser schwierigen Situation ertrinken. Ich hatte Angst davor, ein Kind auf die Welt zu bringen, und wusste nicht, wie ich mich um ein Kind kümmern sollte.“
Dann hört Shir von Be’ad Chaim, erfährt, dass sie hier die benötigte Babyausstattung und allerlei andere Hilfe bekommen kann. Frieden kommt in ihr Herz und sie entscheidet sich endgültig gegen die Abtreibung und für das Leben ihres Sohnes Tohar. „Auch wenn ich allein war, wusste ich nun, dass jemand mir ‚Rückendeckung‘ und die Basis zum Beginnen gibt, und dass darum alles Ok sein würde.“
Rebekah – ein Unglück kommt selten allein
Rebekah ist zutiefst erschrocken, als sie erfährt, dass sie Drillinge erwartet. Sie ist doch schon 41 Jahre alt und hat bereits sieben Kinder! Sie ist streng religiös und kann sich eine Abtreibung nicht vorstellen. Aber Drillinge leisten können sich ihr Mann, der an einer Jeschiwa (religiöse Talmudhochschule) studiert, auch nicht. Be’ad Chaim stattet die Familie mit drei Bettchen, einem Drillingskinderwagen und Gutscheinen für alle Babybedürfnisse im ersten Jahr aus. Rebekah ist nun sehr beschäftigt – und auch sehr dankbar!
Als Christen an der Seite Israels unterstützen wir die Arbeit von Be’ad Chaim. Helfen Sie uns, Frauen zu einem Ja zum ungeborenen Leben zu ermutigen? Mit einer Patenschaft tragen Sie dazu bei, die materielle Grundversorgung eines Babys im ersten Lebensjahr zu sichern.
Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Zeitung „Israelaktuell“, Ausgabe 134. Sie können die Zeitung hier kostenlos bestellen. Gerne senden wir Ihnen auch mehrere Exemplare zum Auslegen und Weitergeben zu.