Neue Herausforderungen: Wie das Jaffa-Institut auf die Folgen des 7. Oktober reagiert

Neue Herausforderungen: Wie das Jaffa-Institut auf die Folgen des 7. Oktober reagiert

Ausflug nach Masada
Ausflug nach Masada: Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ihres Volkes soll die Jugendlichen inspirieren. Foto: Jaffa Institute

Seit dem Terrorangriff durch die Hamas hat sich notgedrungen vieles in der israelischen Gesellschaft verändert. Auch der Alltag in Schulen und sozialen Einrichtungen ist davon nicht ausgenommen, wie das Beispiel des von CSI unterstützten Jaffa-Instituts zeigt.

Von Hannah Trusch

Das Jaffa-Institut bietet Bildungs- und soziale Bereicherungsangebote für benachteiligte Kinder an und trägt dazu bei, die Ernährungssicherheit von Bedürftigen zu erhöhen, um den Armutskreislauf in Jaffa und Tel Aviv zu brechen. Dabei steht die emotionale und mentale Gesundheit der Programmteilnehmenden im Fokus. So lautet der Auftrag der Einrichtung in Friedenszeiten. Die Bedürfnisse der Teilnehmenden haben sich seit Kriegsbeginn stark verändert, weshalb das Jaffa-Institut verschiedene seiner Aktivitäten anpassen musste.

Den Eltern wurden vermehrt Telefonate und Zoom-Gespräche über das aktuelle Geschehen und den Umgang mit Ängsten angeboten. Außerdem verteilte das Jaffa-Institut Computer und Aktivitätspäckchen für den Schulunterricht über Zoom und die vielen Stunden zu Hause. Evakuierte Familien erhielten zusätzliche Lebensmittelpakete und nahmen an Projekten in den Hotels teil, in denen sie untergebracht sind. So konnten die Kinder spielerische Wissenschaftsprojekte durchführen und ihre Eltern an kulinarischen Aktivitäten Freude finden. Eine Frau, die an einem Pasta-Workshop teilnahm, berichtet beispielsweise, dass sie das erste Mal seit Wochen gelacht habe.

Besonders die emotionale und therapeutische Unterstützung für die Evakuierten kann mithilfe der langjährigen Erfahrung des Teams des Jaffa-Instituts begleitet werden. Seit Mitte November kommen zwei Sozialarbeiter zweimal wöchentlich ins Hotel, um die Bedürfnisse der Evakuierten aufzufangen und sicherzustellen, dass sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen die Angebote kennen und wahrnehmen.

Vom Lehrerpult in den Reservedienst

Ein weiteres Projekt des Jaffa-Instituts ist das Bildungszentrum in Bet Schemesch für benachteiligte Jugendliche. Tzuri, Schuldirektor der Yeshiva High School in Bet Shemesh, ist Kommandant in seiner Reserveeinheit und wurde am 8. Oktober 2023 eingezogen. In der Zwischenzeit hat einer seiner Kollegen seine Zuständigkeiten an der Yeshiva High School übernommen. Viele Lehrer der Schule wurden ebenfalls zum Reservedienst eingezogen. Seit Tzuri und seine Kollegen von der Armee wieder entlassen wurden, wird es ruhiger an der Schule. Die Schüler profitieren von ihrer Anwesenheit und der Inspiration insbesondere durch ihren Schuldirektor.

Am 11. Februar sind die Schüler auf einen Tagesausflug nach Masada gegangen. Normalerweise finden drei bis viermal pro Jahr Exkursionen statt, dieses Jahr ist dieser Ausflug ihr erster. Masada ist der Ort eines heldenhaften Ereignisses der letzten Juden im Land Israel nach der Zerstörung des Zweiten Tempels in Jerusalem. Der Ausflug an diesen bedeutsamen Ort der jüdischen Geschichte soll die jungen Menschen ablenken und inspirieren.

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