SOS UKRAINE – 7 Wege zu helfen: Jugendprogramme (5)

SOS UKRAINE – 7 Wege zu helfen: Jugendprogramme (5)

Mit dem eigenen Bus bringt Christen an der Seite Israels (CSI) Jugendliche zum Auswahlverfahren für das israelische Jugend-Einwanderungsprogramm Selah. Alle Fotos: CSI

Von Koen Carlier und Anemone Rüger

Während die Eltern oft an verschiedene Verpflichtungen gebunden sind und die Großeltern sich auch zu Kriegszeiten schwertun, ihre vertraute Umgebung zu verlassen, sind es meist die Jugendlichen, die nach vorn blicken und den Sprung nach Israel wagen.

Die israelische Einwanderungsbehörde „Jewish Agency“ hat dafür zwei spezielle Programme entwickelt: „Na‘aleh“ und „Selah“. Unser CSI-Team in der Ukraine bietet den jüdischen Jugendlichen logistische und finanzielle Unterstützung an, damit sie ihren Traum verwirklichen können.

Konstantin ist im Frühjahr letzten Jahres mit Frau und zwei Kindern aus der Schwarzmeerstadt Berdjansk bei Mariupol geflohen. Da er nicht für die russische Besatzung arbeiten wollte, musste die Familie alles zurücklassen: die Eigentumswohnung, ein gutgehendes Geschäft, ihren gesamten Besitz. In der Nähe von Kiew fanden sie Aufnahme in der jüdischen Gemeinde von Belaja Zerkow. Konstantin musste sich kurze Zeit später einer schweren Krebsoperation unterziehen, die von Christen an der Seite Israels (CSI) finanziert wurde. Doch Sohn Jegor lebt bereits in der Zukunft – in Israel, möglich gemacht durch CSI-Spenden und das israelische Jugend-Einwanderungsprogramm „Selah“. CSI bezahlte die notwendigen Papiere für Jegor und stellte den Transport für einige Dutzend jüdische Jugendliche aus der Zentralukraine für das Auswahlverfahren im Westen des Landes.

Nach der Flucht seiner Familie aus Berdjansk hat die Zukunft für Jegor schon begonnen: Er studiert jetzt in Israel.

„Wir sind euch so dankbar!“, sagt Vater Konstantin noch vom Krankenbett aus. „Ihr habt euch als echte Familie erwiesen!“

Froh über die richtige Entscheidung

Auch Semjon hat den Schritt in eine neue Kultur gewagt. Seine alleinerziehende Mutter Tatjana tat, was sie konnte, um beide mit ihrer Invalidenrente über die Runden zu bringen. Doch nun ist sie glücklich, dass sie ihren Sohn zur Ausreise nach Israel ermutigt hat. „Die Jugendlichen werden dort in Israel so gut betreut“, sagt Tatjana. „Sie lernen, selbständig zu organisieren, sich ein Leben aufzubauen. Sie haben eine reale Perspektive. Wenn ich meinen Sohn jetzt so sehe, bin ich unendlich froh, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe!“

Semjon (r.) mit seinem Betreuer vom Programm Selah bei der Ankunft in Israel.

Das anspruchsvolle Na‘aleh-Programm ermöglicht jüdischen Jugendlichen ab 14 Jahren, ihren Highschool-Abschluss in Israel zu erwerben. Das Selah-Programm wendet sich an 17- bis 21-Jährige aus der ehemaligen Sowjetunion, die bereits einen Schulabschluss haben und ihre Ausbildung in Israel fortsetzen möchten. Die meisten Jugendlichen integrieren sich durch diese Intensiv-Programme so gut in die israelische Gesellschaft, dass sie nach Beendigung des Programms in Israel bleiben und studieren beziehungsweise ihren Militärdienst leisten. Für viele Familien sind sie die Pioniere – nach zwei, drei Jahren kommen die Eltern und Geschwister nach.

Können Sie uns helfen, in die Zukunft dieser jungen Menschen zu investieren? Jede Spende hilft!

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