Von Marie-Louise Weissenböck und Dana Nowak
Mehr als 80 Mitarbeiter aus über 20 Ländern der Organisation Christians For Israel International, zu der auch Christen an der Seite Israels Deutschland gehört, haben sich Mitte Mai in Jerusalem getroffen. Sie waren zusammengekommen, um den 75. Geburtstag des Staates Israel zu feiern, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Höhepunkt des Treffens war ein Empfang bei der israelischen Einwandererorganisation Jewish Agency.
Am 14. Mai 1948 um 16 Uhr verlas David Ben-Gurion, damals noch Vorsitzender der Einwandererorganisation Jewish Agency, Vorsitzender der Volksverwaltung und später erster Premierminister des Landes, in Tel Aviv die offizielle Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel.
Genau 75 Jahre später waren Christen an der Seite Israels (CSI) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie andere Repräsentanten der Mutterorganisation Christians For Israel International aus zahlreichen Ländern im großen Saal der Jewish Agency in Jerusalem zu einem Festakt geladen. Dort unterzeichnete der Vorsitzende aus den Niederlanden, Frank van Oordt, ein Sohn des Gründers von Christians for Israel, gemeinsam mit Doron Almog, dem Vorsitzenden der Jewish Agency, eine Erklärung der Verbundenheit mit dem Staat Israel. Darin heißt es unter anderem: „Am 75. Geburtstag Israels bekräftigen wir unser Engagement für den Staat Israel. Inspiriert von der Unabhängigkeitserklärung bekennen wir uns zu unseren Grundwerten, denselben Werten, die zur Gründung des Staates Israel geführt haben. Wir, Christen und Juden, werden unser Engagement für den jüdischen Staat vertiefen, indem wir uns untereinander und mit Israel verbinden und die Einheit zwischen dem jüdischen Volk und seinen christlichen Freunden stärken.“
Bewegender Dank des Vorsitzenden der Jewish Agency
Später wurde die Erklärung von allen Repräsentanten unterzeichnet. Der Vorsitzende der Jewish Agency, Almog, wandte sich mit einem bewegenden Dank an Christen an der Seite Israels und alle internationalen Zweige: „Ich danke Ihnen für Ihre tiefe Liebe zum Staat Israel, für Ihren Einsatz und Ihr Engagement immer wieder. […] Ihr Besuch hier, nur wenige Tage nach dem Raketenbeschuss auf den Süden Israels, zeigt, wie sehr Sie Israel lieben, und deshalb sage ich Ihnen: Ich liebe Sie, Sie haben mein Herz tief berührt, ich bin froh, dass Sie Ihre gute Arbeit fortsetzen möchten, Menschen zu lieben, bedingungslose Liebe zu geben.“
Diese sehr besondere und berührende Zusammenkunft fand im Rahmen des Forums von Christians for Israel International statt, das alle zwei Jahre in Jerusalem abgehalten wird. Es war eine große Freude Kolleginnen und Kollegen aus allen Teilen der Welt zu treffen, mit ihnen Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam zu beten. Luca Hezel, der 1. Vorsitzende von Christen an der Seite Israels Deutschland, sagte am Ende der Veranstaltung: „Als internationale Familie gemeinsam in Jerusalem und Israel unterwegs zu sein war ein Privileg. Es ist ermutigend, Christen aus Indien, Australien, Italien, Dänemark, Fiji und vielen anderen Ländern zu begegnen, und zu lernen, auf welche unterschiedliche Weise wir Israel dienen können. Die Verbindung miteinander und das Interesse aneinander war jeden Tag spürbar und auch ein starkes Zeugnis für unsere jüdischen Freunde und Partner.”
Angespannte Sicherheitslage
Das Programm des Forums von Christians for Israel International (C4I) führte uns an verschiedene Orte. Lehreinheiten mit dem orthodoxen Juden David Nekrutman oder mit Theologen aus dem C4I-Team gehörten ebenso dazu wie Treffen mit der lokalen Bevölkerung und Besuche bei unseren israelischen Partnerorganisationen wie dem Programm „First Home in the Homeland“ im Kibbutz Revivim in Südisrael. Dieses unterstützt Neueinwanderer bei der Integration in Israel. Ein Besuch in einem Kibbutz an der Grenze zum Gazastreifen musste aufgrund der Sicherheitslage abgesagt werden.
Seit Tagen stand Israel unter Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. Mehrere Straßen in den Süden waren gesperrt und zahlreiche Bewohner nahe der Gaza-Grenze evakuiert worden. Selbst ein Konzert der Band „Backstreet Boys“ wurde abgesagt, ebenso ein Besuch des ungarischen Kanzleramtsministers Gergely Gulyás. Es war Anfang Mai zu einer Eskalation zwischen der vom Iran unterstützten Terrorgruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) in Gaza und der Israelischen Armee (IDF) gekommen. Der PIJ feuerte mehr als 1300 Raketen und Mörsergranaten auf Israel ab. Einige Raketen erreichten israelische Städte im Zentrum des Landes und sogar den Raum Jerusalem. Von den auf Israel abgefeuerten Geschossen landete etwa ein Viertel im Gazastreifen selbst, wobei palästinensische Araber ums Leben kamen.
Für die Israelis, die wir trafen, war unser Besuch ein Zeichen der Solidarität und Ermutigung. Sie waren erstaunt und dankbar, dass wir trotz der Raketenangriffe gekommen waren. Wir ermutigten sie mit der Erinnerung daran, dass Gott sein Volk nach Hause bringt, um das Land zu bewohnen und ein Segen für alle Menschen zu sein – auch für die Palästinenser und alle umliegenden Nationen.
Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Zeitung „Israelaktuell“, Ausgabe 133. Sie können die Zeitung hier kostenlos bestellen. Gerne senden wir Ihnen auch mehrere Exemplare zum Auslegen und Weitergeben zu.