Verzicht auf Kandidatur: Israelische Politiker danken Biden

Verzicht auf Kandidatur: Israelische Politiker danken Biden

US-Präsident Biden beim Treffen mit dem israelischen Regierungschef Netanjahu
Bidens (l.) Solidaritätsbesuch elf Tage nach dem Massaker vom 7. Oktober berührte die Herzen der Israelis (hier mit Netanjahu). Foto: Israelisches Presseamt

Nach Bidens Verzicht auf eine neuerliche Kandidatur bekunden israelische Politiker ihre Dankbarkeit. Diese geht über seine Amtszeit als US-Präsident hinaus.

Israelische Politiker aus Koalition und Opposition haben dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden für dessen Freundschaft gedankt. Ein Ausdruck davon ist für sie der Solidaritätsbesuch des Demokraten im jüdischen Staat nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober.

Premierminister Benjamin Netanjahu brach am Montagmorgen zu einer Reise nach Washington auf. Dort will der Likud-Chef am Mittwoch vor dem US-Kongress sprechen und vorher Biden treffen. Vor dem Abflug kündigte er an, dem Präsidenten für die Unterstützung zu danken.

Biden hatte am Sonntagabend mitgeteilt, dass er seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl zurückziehe. An seiner Stelle solle Vizepräsidentin Kamala Harris für die Demokraten antreten. Der Präsident reagierte mit seinem Rücktritt auf Druck auch aus seiner eigenen Partei, weil sich Zweifel an seiner Eignung für das Amt mehrten. So hatte er bei einem TV-Duell mit dem republikanischen Gegenkandidaten Donald Trump am 27. Juni fahrig gewirkt und mehrere Aussetzer gehabt.

„Ich habe vor, Präsident Biden zu sehen, den ich seit 40 Jahren kenne“, zitiert die Onlinezeitung „Times of Israel“ den israelischen Regierungschef. „Dies wird eine Gelegenheit sein, ihm für das zu danken, was er für Israel im Krieg getan hat – und während seiner langen und herausragenden Karriere im öffentlichen Dienst: als Senator, Vizepräsident und Präsident.“

Herzog: Erster US-Präsident, der Israel in Kriegszeiten besuchte

Staatspräsident Jizchak Herzog lobte auf X Bidens „Freundschaft und unerschütterliche Haltung zu Israel“. Er fügte an: „Als erster US-Präsident, der Israel in Kriegszeiten besuchte, als Empfänger der israelischen Präsidialen Ehrenmedaille und als wahrer Verbündeter des jüdischen Volkes ist er ein Symbol der unzerbrechlichen Verbindungen zwischen unseren beiden Völkern.“

Auch Verteidigungsminister Joav Gallant (Likud) dankte Biden für die „standhafte Unterstützung“: „Ihr fester Rückhalt, vor allem während des Krieges, war unbezahlbar. Wir sind dankbar für Ihre Führung und Freundschaft.“

Dank aus der Opposition

Oppositionsführer Jair Lapid (Jesch Atid) veröffentlichte auf X ein undatiertes Bild, das ihn mit Biden zeigt. Dazu schrieb er schlicht: „Danke.“

Der frühere Premier Naftali Bennett (Jamina) würdigte den scheidenden US-Präsidenten als „wahren Freund Israels, der uns in unseren schwierigsten Momenten beistand“. Diese Freundschaft habe er auch in seiner Amtszeit als Regierungschef erfahren. Der Vorsitzende des oppositionellen Avoda-Merez-Bündnisses „Die Demokraten“, Jair Golan, schrieb, es habe nie zuvor einen so zionistischen Präsidenten wie Biden gegeben.

Im Jahr 1973 hatte Biden mit 30 Jahren als frischgebackener Senator Israel besucht. Es war seine erste Auslandsreise im neuen Amt. Er traf die damalige Premierministerin Golda Meir.

Nach dem Massaker der Hamas versorgte er Israel mit Waffen für den Kampf gegen die Terrorgruppe. Er schickte zwei Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer, um Israels Feinde vor einer weiteren Eskalation abzuschrecken. Doch es gab auch Spannungen. So zeigte er sich besorgt über die israelische Offensive in Rafah und hielt einen Teil der für Israel vorgesehenen Waffen zurück. (Israelnetz)

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