Palästinenser erschießen Wachmann in Ariel

Palästinenser erschießen Wachmann in Ariel

Die israelische Stadt Ariel in Samaria wurde 1978 gegründet und hat mehr als 19.600 Einwohner. International wird sie aufgrund ihrer Lage in den palästinensischen Autonomiegebieten als illegal angesehen. Foto: Salonmor/Wikipedia CC BY-SA 3.0

Bei einem palästinensischen Attentat stirbt ein israelischer Wachmann am Eingang einer Siedlung. Seine Verlobte bleibt unverletzt – weil er sich schützend vor sie stellt.

Ein palästinensischer Terrorist hat am Freitagabend in Samaria einen 23-jährigen israelischen Wachmann erschossen. Der Anschlag ereignete sich am Eingang der Siedlung Ariel. Dem Angreifer und einem Komplizen gelang zunächst die Flucht.

Wie Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, waren die beiden Palästinenser in einem blauen Suzuki mit israelischem Kennzeichen in die Nähe des Wachpostens gefahren. Zuerst eröffnete der Beifahrer das Feuer. Dann stieg der Fahrer aus und schoss ebenfalls auf den Sicherheitsposten. Nach Erkenntnissen der Ermittler feuerten sie mindestens zehn Kugeln ab. Offenbar benutzten sie improvisierte Maschinenpistolen.

Nach dem Angriff flohen die Attentäter mit dem Suzuki. Später steckten sie das Fahrzeug in Brand, israelische Sicherheitskräfte entdeckten es am Straßenrand. Der Vater einer der beiden Angreifer half ihnen, die Flucht zu einem Versteck fortzusetzen, schreibt die Nachrichtenseite „Arutz Scheva“. Doch sie wurden entdeckt und am Samstag festgenommen.

Während der Suche nach den Terroristen kam es in Asun nahe der Autonomiestadt Qalqilia zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der Armee. Ein Palästinenser wurde dabei getötet. Laut der Zeitung „Yediot Aharonot“ hatte er einen Molotowcocktail auf die Soldaten geworfen.

Ermordeter schützte Verlobte mit seinem Körper

Bei dem ermordeten Wachmann handelt es sich um Wjatscheslaw Golew. Seine Verlobte Victoria Fligelman hatte mit ihm Dienst am Sicherheitsposten. Nach Angaben der Armee hat er sie mit seinem Körper gegen die Schüsse geschützt – und ihr das Leben gerettet. Zudem verhinderte er, dass die Attentäter in die Siedlung eindringen konnten. Golew wurde von drei Kugeln getroffen.

Die Terroristen wurden in Qarawat Bani Hassan aufgespürt. Es handelt sich um den 19-jährigen Vahja Mar’i und den 20-jährigen Jussef A’asi.

Fatah-Gruppe übernimmt Verantwortung

Zu dem Anschlag bekannten sich einem Bericht der Online-Zeitung „Times of Israel“ zufolge die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden: „Wir übernehmen die Verantwortung für die heldenhafte Operation in Ariel, die zum Tod eines zionistischen Offiziers führte. All diese Aktivität ist eine Antwort auf die israelische Aggression in Jerusalem“, teilte ein maskierter Mann im Namen der Untergruppe der Fatah in einem Video. Es wurde in den sozialen Medien geteilt. Die „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“ hatten bereits den Anschlag in Bnei Brak Ende März für sich beansprucht.

Die Hamas sprach ebenfalls von einer „heroischen Operation“. Diese sei eine „natürliche Antwort auf die Verbrechen der Besatzung und ihrer Siedler“, teilte die Terrorgruppe mit. Es werde nicht der letzte Angriff bleiben.

Bennett: Jeder Terrorist wird vor Gericht gestellt

Am Sonntagnachmittag nahmen in seiner Heimatstadt Beit Schemesch zwischen Jerusalem und Tel Aviv Hunderte Trauergäste Abschied von Wjatscheslaw Golew. Bürgermeisterin Alisa Bloch (Ir Me’uchedet) sagte bei der Beerdigung, er sei „unser Held“.

Regierungschef Naftali Bennett (Jamina) kondolierte den Hinterbliebenen. Dazu schrieb er: „Es gibt keinen Terroristen, den wir nicht erreichen und vor Gericht bringen werden. Unser Krieg gegen den Terror ist lang. Gemeinsam werden wir gewinnen.“

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