Armee: Rund 500 Terrorversuche vereitelt

Armee: Rund 500 Terrorversuche vereitelt

Die israelische Armee führt im Westjordanland regelmäßig Razzien zur Terrorabwehr durch. Foto: Israelische Armee

Seit Ende März fährt die Armee eine Anti-Terror-Kampagne. Neben illegalen Waffen stößt sie dabei auch auf eine neue Form des Terrors.

Die israelische Armee hat seit Jahresanfang nach eigenen Angaben geschätzt etwa 500 Terrorangriffe verhindert. Das teilte sie am vergangenen Dienstag mit. Seit Beginn der Anti-Terror-Operation „Wellenbrecher“ am 31. März habe sie zudem 2.500 Terrorverdächtige im Westjordanland verhaftet. Die Operation rief Israel als Reaktion auf die Terrorwelle im Frühjahr ins Leben.

Bei den Razzien haben die Sicherheitskräfte ferner 450 illegale Waffen sichergestellt. Darunter befanden sich auch Gewehre des Typs M16, die Preise von umgerechnet rund 25.000 Euro erreichen. Die Soldaten beschlagnahmten auch Gelder in Höhe von umgerechnet 746.000 Euro, die für Terrorzwecke bestimmt waren.

Als eine weitere Maßnahme hat die Armee die Sicherheitsbarriere im Bereich der sogenannten „Saumzone“ repariert, um Eindringlinge abzuhalten. Die Saumzone ist einer Art Pufferzone zwischen der Grünen Linie und der Sicherheitsbarriere. Nach Angaben der Armee gab es in der ersten Märzwoche rund 34.000 Eindringversuche, in der vergangenen Woche 475.

„Freiberufliche Terroristen“

Zu den Ursachen des Terrors sagt die Armee, die Jugendlichen im Westjordanland seien zwar gebildet, aber arbeitslos und frustriert. Sie hätten einfachen Zugang zu Foren im Internet, in denen Hetze verbreitet werde. Der Terror habe zudem einen Wandel erfahren: Früher sei er institutionell stärker an Organisationen wie die Hamas gebunden gewesen. Inzwischen gebe es aber „freiberufliche Terroristen“, die für ihre Gewaltaktionen Geld von den Terror-Organisationen erhalten. Dabei sei die Quantität wichtiger als die „Qualität“.

Dennoch bestehe der „alte Terror“ weiter fort. In der Autonomiestadt Dschenin identifizierten sich 25 Prozent der rund 48.000 Einwohner mit dem Islamischen Dschihad, 20 Prozent mit der Hamas. „Diese Organisationen versuchen, das Westjordanland in Brand zu setzen, und betrachten Dschenin als fruchtbaren Boden für diese Tätigkeiten.“

Mehr Angriffe durch Siedler

Die Armee registrierte auch eine Zunahme von Siedlerangriffen auf Palästinenser, wie die Nachrichtenseite „i24 News“ berichtet. In diesem Jahr zählte sie bislang 838 dieser Vorfälle, im vergangenen Jahr waren es 446. Von den 838 stufte sie 14 als „schwerwiegend“ ein. Diese Einstufung gilt, wenn Palästinenser Verletzungen erlitten oder Eigentum größeren Schaden aufwies. In diesem Zusammenhang kam es zu 113 Verhaftungen und 101 Ermittlungen.

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