Chanukka oder: Das Licht strahlt in die Finsternis 

Chanukka oder: Das Licht strahlt in die Finsternis 

Der Chanukka-Leuchter hat neun Arme, der mittlere ist der sogenannte Diener. An ihm werden alle anderen Kerzen entzündet. Foto: Canva

Chanukka, das Lichterfest, wird jedes Jahr in unserer Advents- und Weihnachtszeit gefeiert. In diesem Jahr beginnt das achttägige Fest am Sonntagabend. Diese Zeit ist dem Kommen des Messias gewidmet, der das Licht der Welt ist. Die Entstehung dieses Festes war jedoch alles andere als weihnachtlich-romantisch. 

Die Vorgeschichte: Durch Alexander den Großen, der die halbe Welt erobert hat, wurde die griechische Kultur im großen Stil verbreitet. Auch in Israel war sie zu spüren. Unter Antiochus IV. Epiphanes ging es dann richtig zur Sache. Antiochus verlangte, dass die Juden ihrem Gott abschworen, ließ griechische Altäre aufstellen, entweihte den Tempel, indem er dem griechischen Hauptgott Zeus Schweine opfern ließ, und verbot die Beschneidung. Kaum ein Herrscher hat das Judentum so ins Mark getroffen wie Antiochus. 

Zunächst waren die Juden wie gelähmt. Doch dann stand Judas Makkabäus auf. Mit einer überschaubaren Gruppe von Anhängern besiegte er das Heer des Antiochus wie durch ein Wunder. 164 v. Chr. konnte der Tempel – der Mittelpunkt des jüdischen Glaubens – wieder geweiht und der Opferdienst wieder aufgenommen werden. Dies wird jedes Jahr an Chanukka gefeiert. Dabei dankt man Gott und rühmt den Mut der Makkabäer. Nachlesen kann man das in den Makkabäerbüchern, die in manchen Bibelausgaben (unter den Apokryphen) enthalten sind. 

Das Kennzeichen von Chanukka ist die Chanukkia, der Chanukkaleuchter. Dahinter steht eine besondere Geschichte. Nach der Befreiung des Tempels fand man nur noch einen einzigen Krug mit geheiligtem Öl vor, um den Leuchter im Tempel (die Menora) zu entzünden. Dieser Krug reichte nur für kurze Zeit, doch das Tempelweihfest dauerte ganze acht Tage. Nachdem man nun den Leuchter entzündet hatte, geschah ein Wunder Gottes. Die Flammen brannten volle acht Tage, bis die Priester neues Öl vorbereitet hatten. So bestätigte Gott die Wiedereinweihung des Tempels auf eindrucksvolle Weise. 

Während der acht Tage von Chanukka werden die Kerzen der Chanukkia entzündet – jeden Abend eine mehr. Deshalb hat die Chanukkia acht Arme; dazu kommt der mittlere, der sogenannte „Diener“. Am Ende werden Chanukkalieder gesungen, die Kinder bekommen Geschenke und es werden Süßigkeiten und Leckereien genascht. Ganz ähnlich wie bei uns an Weihnachten – ein Fest aus späterer Zeit.

Ein Jude entzündet an seinem Haus in Jerusalem die Chanukka-Kerzen in einer Laterne. Foto: Martin Nowak

Jesus, das Licht der Welt

Chanukka wurde auch zur Zeit Jesu gefeiert (Johannes 10). Im Vorfeld sagte Jesus von sich selbst: „Ich bin das Licht der Welt“ (Johannes 8,12; 9,5). Dies erinnert an die Chanukkia. Der „Diener“ hat nämlich eine besondere Bedeutung. Von ihm aus wird das Feuer auf die anderen Lichter übertragen. Das ist ein Symbol für Jesus. Jesus ist das Licht der Welt und gibt sein Licht an seine Jünger weiter, um es zu multiplizieren (Matthäus 5,14).  

Oft sagen Menschen: „Ich bin ja nur ein kleines Licht!“ Dann mach dir klar: Es genügt ein kleines Licht, um die Macht der Finsternis zu brechen. Das geschieht überall, wo Menschen aufstehen, wenn etwas nicht in Ordnung ist, so wie einst Judas Makkabäus es tat. 

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