„Der Herr liebt die Tore Zions“ – Geistlicher Impuls aus Jerusalem

„Der Herr liebt die Tore Zions“ – Geistlicher Impuls aus Jerusalem

Jerusalem wird an vielen Stellen der Bibel als Gottes geliebte Stadt beschrieben. Foto: Dana Nowak

Von Johannes Gerloff

Wenn Menschen in der Weltgeschichte umherirren, tragen sie das mit sich, was ihnen kostbar ist, was ihnen „Gott“ ist. Deshalb gibt es heute weltweit so viele wichtige Orte, so viele „Heiligtümer“. Beim Gott Israels ist das umgekehrt. Er hat Zion gegründet, Jerusalem erwählt, um dort einen Prüfstein, einen allgemein gültigen Maßstab zu setzen. Das gilt, auch wenn dieser Stadt alles fehlt, was einen Ort bedeutend werden lässt – wie der Schwabe Conrad Schick Mitte des 19. Jahrhunderts festgestellt hat.

„Der Herr liebt die Tore Zions“ (Psalm 87,2a). Die Wortwahl unterstreicht die andauernde, absolut zuverlässige Liebesbeziehung Gottes zu dieser Stadt. Das ist rational nicht fassbar. Bis ins letzte Buch des Neuen Testaments hinein bleibt Jerusalem schlicht „die geliebte Stadt“.

Der Midrasch Tehilim überliefert zu Psalm 87 die Auslegung von Rabbi Jochanan. Der sieht voraus, wie „der Heilige, gelobt sei Er, edle Steine und Perlen bringt, um sie in die Tore Jerusalems zu stellen“. Darüber spottet einer seiner Schüler. In der sich entfaltenden Diskussion werden die Edelsteine und der glänzende Reichtum der Stadt mit der Herrschaft des Königs Messias in Verbindung gebracht, „vor dem Silber und Gold sind wie Staub“.

In Offenbarung 21 beschreibt der Seher Johannes (hebräisch „Jochanan“) das neue Jerusalem, das von Gott aus dem Himmel herabkommt, wie eine Braut, die für ihren Mann geschmückt ist. In Jerusalem ist die Herrlichkeit des einen, wahren, lebendigen Gottes, die „Schechinah“, gegenwärtig. Johannes fehlen die Worte, um zu beschreiben, was er sieht. Zwölf Tore sind zwölf Perlen.

Für uns ist interessant: Das vorletzte Kapitel der christlichen Bibel sieht die Namen der zwölf Stämme Israels eingraviert auf den Toren Jerusalems. Nichtjuden bringen ihren Reichtum und erfahren Heilung. Der Gott der Hebräer weigert sich, ganz unterschiedlichen Kulturen angepasst und letztendlich verzerrt zu werden. Er zieht die, die Ihn lieben, zu sich und prägt sie nach Seiner Art an dem Ort, den Er liebt.

Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Zeitung „Israelaktuell“, Ausgabe 124. Sie können die Zeitung hier kostenlos bestellen: https://csi-aktuell.de/israelaktuell.

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