Kolummne: Auf ein Wort – „Yes.“

Kolummne: Auf ein Wort – „Yes.“

Tobias Krämer leitet den Bereich Theologie und Gemeinde bei Christen an der Seite Israels. Foto: CSI

Juni 2023, an der israelisch-libanesischen Grenze. Wir treffen einen interessanten Mann, nennen wir ihn Jarson. Jarson war Soldat, hat traumatische Erfahrungen hinter sich, war in unserem CSI-Terror-Opfer-Programm und arbeitet heute verdeckt für die Regierung. Jarson ist ein säkularer Jude. Er glaubt schon irgendwie an Gott, aber das prägt ihn nicht.

Jarson erläutert, welchen Ge fahren Israel ausgesetzt ist. Die größte Gefahr geht vom Libanon aus, der in den 1970er Jahren zum „Terroristennest“ wurde. Diese Terroristen sind der verlängerte Arm des Iran, des Erzfeinds Israels, und so ist ein Krieg mit dem Libanon nur eine Frage der Zeit. Auf die Frage, ob Jarson für Israel sein Leben lassen würde, antwortet er nach kurzem Nachdenken: „Yes.“ Jarson lebt für Israel, also ist er auch bereit, für sein Land zu sterben.

Wenige Tage später: Samaria. Wir lernen Schmuel kennen. Schmuel ist orthodoxer Jude, für ihn steht das Wort Gottes über allem. Schmuel lebt in einer der jüdischen „Siedlungen“, die in Judäa und Samaria – der sogenannten Westbank – zu finden sind. Sicherheit ist das große Thema: Zäune, Kameras, Sicherheitskräfte, denn die Bedrohung ist allgegenwärtig. Auch Schmuel berichtet von Terror. Er führt uns zu einer Stelle, wo nur wenige Tage zuvor vier Juden heimtückisch erschossen wurden. Auch anderswo auf der Welt gibt es Ortschaften, ja ganze Stadtteile, die von bestimmten Volksgruppen bewohnt werden, und dennoch lebt man in Frieden zusammen. Hier in Samaria ist das anders. Juden sind „unerwünscht“.

Jarson und Schmuel zeichnet es aus, dass sie für Israel leben – jeder auf seine Weise. Sie geben ihre Existenz für die Existenz Israels, sie riskieren ihr Leben. Genau das aber gibt ihrem Leben einen tiefen Sinn, denn die beiden wissen, wofür sie leben! Würden wir Christen mit dieser Hingabe die Sache Jesu voranbringen, dann stünde die Christenheit anders da. Und hätten wir Deutschen nur ein Quäntchen dieser Liebe zum eigenen Land, dann müsste einem um Deutschland nicht bange sein.

Beide Begegnungen lassen einen nachdenklich zurück: Wofür lebe eigentlich ich? Chazak u‘varuch – seien Sie stark und gesegnet!

Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Zeitung „Israelaktuell“, Ausgabe 134. Sie können die Zeitung hier kostenlos bestellen. Gerne senden wir Ihnen auch mehrere Exemplare zum Auslegen und Weitergeben zu.

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