Vom Ferienjobber zu einem begeisterten Leiter: Tamer Shaheens Geschichte

Vom Ferienjobber zu einem begeisterten Leiter: Tamer Shaheens Geschichte

Tamer auf Sportplatz
Mit einer Kamera fing alles an: Tamer Shaheen hilft Kindern Fitness und Selbstvertrauen aufzubauen. Foto: Seeds of Hope

Tamer Shaheen, ein Junge aus einer der wenigen christlichen Familien in Jericho, kam durch die Sommercamps der von Christen an der Seite Israels unterstützten Hilfsorganisation Seeds of Hope in den Austausch mit einer breiten Gemeinschaft von Gläubigen aus aller Welt. Diese ermutigten und inspirierten ihn auf seinem kreativen Weg zum Leiter für die nächste Generation.

Von Hannah Trusch und Seeds of Hope

Vor fast einem Jahrzehnt begann die Reise des damals vierzehnjährigen Tamer bei Seeds of Hope als Freiwilliger bei einem Sommercamp. Als sein älterer Bruder Simon die Rolle des Direktors des Kulturzentrums übernahm und das Sommercamp stetig wuchs, hatte dieser immer weniger Zeit, während des Lagers Fotos und Videos zu machen. Also bat er Tamer es zu versuchen. Ohne jegliche Erfahrung nahm Tamer die alte Kamera seines Bruders und entdeckte unerwartet die Fotografie, Videografie und Kreativität für sich.

Von da an war Tamer bei immer mehr Veranstaltungen präsent. Seine Liebe zur Videografie wuchs, doch es gab noch einen weiteren unbeabsichtigten Effekt: Die Zeit, die er mit den Freiwilligen und Projektteams von Seeds of Hope verbrachte, begann seine Sichtweise zu verändern.

Ein Teenager in Jericho könnte seine Zeit mit vielen Dingen verbringen – einigen guten und anderen weniger guten. Doch aufgrund der positiven Atmosphäre bei Seeds of Hope begann Tamer, immer mehr Zeit im Kulturzentrum zu verbringen. Er drehte Videos, machte Fotos und engagierte sich ehrenamtlich.

Nicht nur verbesserten sich seine Fähigkeiten, sondern er begann auch den Wert darin zu sehen, in die nächste Generation zu investieren. Er erkannte, dass auch er ein Anführer sein könnte. Jonah German, der mit seiner gemeinnützigen Organisation The Athlete’s Table mit Seeds of Hope zusammenarbeitet, berichtet über Tamer: „Als ich ihn kennenlernte, war er nur ein Junge, der gerne Sport trieb, Witze machte und seine Schwester ärgerte. Schon beim ersten Mal, als er beim Sommercamp als Freiwilliger half, konnte man seine Leidenschaft für die Jugend und seinen Wunsch sehen, sicherzustellen, dass sie glücklich und begeistert blieben. Tamer ist äußerst talentiert und gut in so ziemlich allem, was er versucht. Als er älter wurde, fand er immer Wege, kreativ zu sein und die nächste Generation einzubeziehen.“

Vom Wunsch zur Wirklichkeit

In den letzten Jahren hat Tamer genau das getan. Nach seinem Universitätsabschluss verfolgt er weiterhin seine Leidenschaft für Fotografie und Videografie. Er ist nun Seeds of Hopes offizieller Fotograf und Videograf des Sommerlagers und ein prominenter Leiter in ihrer Organisation. Zudem hat er begonnen „Mini-Spiele“ von Seeds of Hope zu leiten, um Kindern beim Aufbau ihrer Fitness und ihres Selbstvertrauens zu helfen.

Tamer und Mädchen spielen
Tamer ist mit viel Herz bei den Mini-Spielen an lokalen Schulen im Einsatz. Foto: Seeds of Hope

„Tamer stellte mir die Idee vor, und sie passte zu unseren Werten, der nächsten Generation die Tür zu öffnen“, sagt Simon. „Ich war überrascht, wie gut er in seiner Planung vorbereitet war. Er hat das Programm erweitert und es lokalen Schulen vorgestellt.“ Nun teilt Tamer alles, was er in den Jahren des Engagements bei Seeds of Hope gelernt hat, mit Kindern im ganzen Westjordanland. Er hat gelernt, wie man ein effektives Sportprogramm für Kinder leitet und sie mit Werten ermutigt und ausstattet, die ihnen im Leben gut dienen werden. 

Tamer ist ein weiteres Beispiel dafür, wieviel Gutes entstehen kann, wenn junge Menschen wie er gesehen und gefördert werden – und wenn es auch nur auf einem Sommercamp in den Ferien ist.

An der Seite Israels zu stehen, bedeutet für uns auch, die arabischen Menschen und Perspektiven im Blick zu behalten. Mit unserem arabisch-christlichen Projektpartner Seeds of Hope in Jericho investieren wir in Bildungs- und Versöhnungsprogramme zwischen Arabern und Juden. Hier erfahren Sie mehr über diesen Bereich unserer Arbeit.

Teilen:

Drucken:

Print Friendly, PDF & Email

Informiert bleiben.

Weitere Artikel

08. Jul. 2024
In den Straßen von Neve Ofer, einem Stadtviertel im Süden Tel Avis, befindet sich ein Haus, das ...
04. Jul. 2024
Tatjana, Jelisaweta und Anna zählen zu den rund 1500 Holocaust-Überlebenden erster und zweiter Generation in der Ukraine ...
20. Jun. 2024
Sechs Jahre alt war Zilia an jenem Junitag vor 83 Jahren, als ihre Kindheit endete. Am 22. ...
03. Jun. 2024
Auch im ukrainischen Czernowitz ist die erste biografische Information, die ich über einen unserer Hilfebedürftigen im Patenschaftsprogramm ...
19. Apr. 2024
Trauer, Schmerz, Sorge, dazu das Gefühl im eigenen Land nicht mehr sicher zu sein – das ist ...

Suche

Informiert bleiben

Name*
Datenschutz*