Als erstes Land der Welt: Israel verbietet Handel mit Pelzen

Als erstes Land der Welt: Israel verbietet Handel mit Pelzen

Pelzhüte sind vor allem bei ultra-orthodoxen Juden beliebt. Sie fallen jedoch nicht unter das Verbot. Foto: Martin Nowak

Als erstes Land der Welt untersagt Israel den Handel mit Tierpelzen. Dafür erhält der jüdische Staat Lob von der Tierrechtsorganisation PETA. Doch es gibt auch Kritik.

In Israel ist der Handel mit Pelzen zukünftig illegal. Umweltministerin Gil Gamliel (Likud) unterschrieb am Mittwoch eine entsprechende Anweisung. Das Verbot soll in sechs Monaten in Kraft treten. Gamliel sagte: „Für die Pelzindustrie werden weltweit Hunderte Millionen von Tieren getötet.“ Dabei werde unter „Anwendung unbeschreiblicher Grausamkeit Leid verursacht“. Die Verwendung der Pelze für die Modeindustrie bezeichnete die Ministerin als „unmoralisch und unnötig“. Pelzmäntel könnten nicht die „brutale und mörderische Industrie“ verdecken, die sie herstellt. Sie hoffe, dass die Unterzeichnung die israelische Modeindustrie tierfreundlicher mache.

Die Tierrechtsorganisation PETA begrüßte die Entscheidung der Ministerin und sprach von einem „historischen Sieg“. PETA bezeichnete das Verbot als „Frucht jahrelanger Lobbyarbeit von Tierschützern“ und verwies in einer Stellungnahme auf PETA-Ehrendirektorin Pamela Anderson. Die Schauspielerin hatte persönlich an Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) appelliert.

Ausnahmen für Orthodoxe

Kritiker bemängeln jedoch, dass das neue Gesetz nur symbolisch sei, denn es sieht Ausnahmen für wissenschaftliche Untersuchungen und religiöse Zwecke vor. Vor allem Letzteres ist in Israel weit verbreitet. Pelze werden vornehmlich von ultra-orthodoxen Juden als Kopfbedeckung genutzt, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“. Dieser sogenannte Schtreimel besteht aus den Schwänzen von Zobeln und Füchsen. Die Tradition stammt aus Osteuropa.

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