Nach Gefängnisausbruch: Suche nach Häftlingen geht weiter

Nach Gefängnisausbruch: Suche nach Häftlingen geht weiter

Seit Montag suchen israelische Sicherheitskräfte nach den entflohenen Terroristen (Symbolbild). Foto: Israelische Verteidigungskräfte

Nach der Flucht von Häftlingen aus dem Gilboa-Gefängnis intensiviert Israel seine Bemühungen zur Ergreifung der Straftäter. In den Palästinensergebieten kommt es derweil zu Solidaritätskundgebungen und Krawallen.

Israelische Sicherheitskräfte sind weiter bemüht, die sechs am Montag geflohenen Häftlinge aus dem Hochsicherheitsgefängnis Gilboa in Gewahrsam zu nehmen. Die Abriegelung der Palästinensergebiete wurde deswegen bis Samstag um Mitternacht verlängert. Warenübergänge sind aber seit Mittwochabend wieder geöffnet. Zudem veranlasste der Generalstabschef Aviv Kochavi die Aufstockung der an der Suche beteiligten Sicherheitskräfte.

Neben Spezialkräften der Armee, Polizeieinheiten und dem Inlandsgeheimdienst Schabak sind auch Einheiten zur Unterstützung aus der Luft an der Suche beteiligt. Unklar ist allerdings, in welchem Gebiet sich die Flüchtigen aufhalten. Nach Angaben der „Jerusalem Post“ könnten sich die geflohenen Häftlinge auch nach Jordanien abgesetzt haben. Der Polizeisprecher Eli Levy erklärte, dass die Sicherheitskräfte alles unternehmen würden, um die Flüchtigen zu fangen.

Gewalttätige Auseinandersetzungen

Am Mittwoch traf sich Premierminister Naftali Bennett (Jaminia) mit Vertretern israelischer Sicherheitsinstitutionen zu einer Lagebesprechung. Daran nahmen Verteidigungsminister Benny Gantz (Blau-Weiß), der Minister für öffentliche Sicherheit, Omer Barlev (Avoda), und weitere hochrangige Vertreter israelischer Sicherheitsbehörden teil. Anschließend warnte Bennett vor der Dynamik innerhalb der palästinensischen Gesellschaft, die durch die Häftlinge entstehen könnte. Israel sei aber auf jedes Szenario vorbereitet, erklärte Bennett.

Welche Dynamiken Bennett damit meinte, zeigte sich am Mittwochabend. Im Westjordanland fanden mehrere Solidaritätskundgebungen für die Flüchtigen statt. Nahe Hebron und in Bethlehem ist es dabei zu Angriffen von Demonstranten auf israelische Sicherheitskräfte gekommen. In der Nähe von Ramallah wurden Soldaten mit „scharfen Geschossen“ attackiert, berichten israelische Medien.

Zu Angriffen auf Sicherheitskräfte kam es auch in Gefängnissen. Dazu hatten ebenfalls palästinensische Terrorgruppen aufgerufen. In Ketziot und Rimon setzten Häftlinge ihre Gefängniszellen in Brand.

Genaue Umstände der Flucht unklar

Das Gilboa-Gefängnis in der Nähe des Sees Genezareth gilt als absolut ausbruchssicher. Es wurde aus gegossenem Stahlbeton errichtet. In ihm werden besonders gefährliche Terroristen festgehalten. Die sechs Palästinenser sind über einen Tunnel unter ihrer Zelle geflohen, der nahe eines Wachturms außerhalb des Gefängnisses endete. Der wachhabende Sicherheitsbeamte hatte zu der Zeit geschlafen und den Ausbruch nicht bemerkt. In den Medien gibt es unterschiedliche Berichte darüber, ob der Tunnel bereits exitierte oder von den Häftlingen gegraben wurde. Die Polizei untersucht derweil, ob die Terroristen bei ihrer Flucht von Mitarbeitern des Gefängnisses unterstützt wurden.

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