Nach zwei Wochen: Alle sechs entflohenen Häftlinge wieder in Gefangenschaft

Nach zwei Wochen: Alle sechs entflohenen Häftlinge wieder in Gefangenschaft

Die Anti-Terror-Einheit der Polizei war bei der Festnahme im Einsatz. Foto: Israelische Polizei

Israelische Sicherheitskräfte haben am Sonntag die letzten beiden aus dem Gilboa-Gefängnis entflohenen Häftlinge gefasst. Die beiden Mitglieder der Terrorgruppe Islamischer Dschihad wurden bei Tagesanbruch in einem Haus in Dschenin zusammen mit zwei Gehilfen festgenommen. Zwei Wochen nach dem Ausbruch befinden sich damit alle sechs Entflohenen wieder in Haft.

Bei der Aufspürung der Gesuchten haben mehrere Zweige der Sicherheitskräfte mitgewirkt. So lieferte die Luftwaffe Aufklärungsbilder und leitete die Bodenkräfte bei der Festnahme. Die Polizei setzte die Anti-Terror-Einheit ein. Laut Darstellung der Armee haben sich die Gesuchten ergeben, als sie von Sicherheitskräften umgeben waren.

Festnahme im Morgengrauen

Bereits am Abend davor hatten sich Soldaten zunächst nach Dschenin begeben, um mögliche bewaffnete Terroristen von der Festnahmeaktion abzulenken. In den vergangenen Tagen hatten Terroristen des Islamischen Dschihad und der Fatah gedroht, Israel würde „einen hohen Preis“ zahlen, sollte es zu einem Festnahmeversuch kommen.

Kurz zuvor hatte der israelische Minister für öffentliche Sicherheit, Omar Barlev (Arbeitspartei), in einem TV-Interview bewusst eine Falschangabe gemacht: Er sagte, die Polizei suche einen der Verdächtigen auf israelischem Staatsgebiet. Ein Sprecher bestätigte später laut der Nachrichtenseite „Times of Israel“, dass dies eine Täuschung war.

Als am Sonntagmorgen dann weitere Soldaten für die Festnahme dazustießen, kam es zu leichten Zusammenstößen mit Einwohnern; auf palästinsischer Seite wurden drei Personen verwundet.

Die beiden festgenommenen Terroristen heißen Iham Kamamdschi und Munadil Naifjat. Die vier anderen, Mahmud al-Arida, Mohammed al-Arida, Jaqub Qadiri und Sakaria el-Subeidi, wurden bereits am 11. September gefasst.

Bennett: Von einer Panne zum Erfolg

Der israelische Premier Naftali Bennett (Jamina) dankte den Leitern der Sicherheitsdienste für ihre professionelle Arbeit: „Das Ereignis begann mit einer großen Panne. Aber Sie haben vereinigte Kräfte auf den Weg gebracht, bis die Mission beendet war.“

Der Ausbruch gilt als der schwerwiegendste in der israelischen Geschichte. Die sechs Häftlinge sind durch einen Tunnel aus dem Gilboa-Gefängnis entkommen. Es liegt rund 13 Kilometer südöstlich von Afula und gilt als das sicherste Gefängnis des Landes.

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