„Schalom Israel“: Mehr als 400 Besucher beim Israelkongress in Schwäbisch Gmünd

„Schalom Israel“: Mehr als 400 Besucher beim Israelkongress in Schwäbisch Gmünd

Bei bestem Wetter versammelten sich mehr als 400 Israelfreunde im Christlichen Gästezentrum Schönblick. Foto: Dana Nowak

Christliche Missverständnisse über Israel, die aktuelle Lage im jüdischen Staat oder die Frage, wie könnte die junge Generation für Israel begeistert werden – diese und viele weitere Themen beschäftigten die Referenten und Teilnehmer des Israelkongresses auf dem „Schönblick“.

„Schalom Israel“ – unter diesem Motto stand von Donnerstag bis Sonntag der Israelkongress im Christlichen Gästezentrum Schönblick. Mehr als 400 Teilnehmer waren nach Schwäbisch Gmünd gekommen, um sich in Vorträgen und Seminaren rund um das Thema Israel zu informieren.

Unter den Israelwerken, die ihre Arbeit an Infoständen präsentierten, war auch „Christen an der Seite Israels“ (CSI). Die ehrenamtliche Mitarbeiterin Kerstin Schade freute sich über reges Interesse und gute Gespräche am Stand von CSI: „Es sind Israelfreunde aus vielen Teilen Deutschlands gekommen, nicht nur aus der Region.“

Die Ehrenamtlerin Kerstin Schade stellte am Stand die Arbeit von „Christen an der Seite Israels“ vor. Foto: Dana Nowak

Eröffnet wurde der Kongress mit einem Beitrag der Islamwissenschaftlerin Mirjam Holmer (Israelnetz). Sie sprach aus der Perspektive einer Journalistin über religiöse, soziale und politische Entwicklungen in Israel. Als eine aktuelle Herausforderung nannte sie die gewachsene Zahl von Juden, die aus der ultra-orthodoxen Gemeinschaft aussteigen. Dieses Phänomen werde die Gesellschaft die nächsten Jahrzehnte fordern, da die Aussteiger in das neue Leben und in den Arbeitsmarkt integriert werden müssten.

237-mal „Schalom“ in Hebräischer Bibel

Der messianische Jude und Direktor des „Israel College of the Bible“ in Netanja, Erez Soref, sprach zum Thema „Der Messias bringt den Schalom – alttestamentliche Perspektiven“. Dabei wies er darauf hin, dass das Wort „Schalom“ 237-mal in der Hebräischen Bibel – dem Tanach ­– vorkommt. Soref betonte, bei „Friede“ gehe es um mehr als um die Abwesenheit eines Konfliktes. Vielmehr handle es sich um eine von Gott gegebene Gabe: Unabhängig von äußeren Umständen lege Gott den Menschen Frieden ins Herz.

Mit christlichen Missverständnissen aufräumen

Ergänzend referierte der Theologe Guido Baltes  zum Thema „Jesus ist unser Schalom – neutestamentliche Perspektiven“. Ihm sei es wichtig, christliche Missverständnisse über Juden und das Volk Israel anzusprechen und zu überwinden, sagte der Buchautor, der unter anderem in Marburg an der Theologischen Hochschule Tabor lehrt.

Als Beispiel für ein Missverständnis nannte er die Sichtweise, laut der Christen an Israels Stelle das neue Gottesvolk seien. Das Missverständnis gehe unter anderem auf Epheser 2,15 zurück. Dort heißt es: „Er hat das Gesetz, das in Gebote gefasst war, abgetan, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache.“ Es gehe hier jedoch nicht darum, dass Gott sich ein neues Volk erschaffe, sondern dass Juden und Nichtjuden trotz ihrer Unterschiedlichkeit eins in Christus seien und in ihm Frieden fänden, betonte Baltes.

Er riet dazu, Vorurteilen gegenüber Juden auf den Grund zu gehen und dafür auch in jüdische Quellen zu schauen. Er wies darauf hin, dass einige Vorurteile auch auf Fehler oder Ungenauigkeiten in der Bibelübersetzung zurückgingen.

Neben den Vorträgen in großer Runde hatten die Teilnehmer die Qual der Wahl unter 20 Seminaren zu Themen rund um Israel, das Judentum und den Nahen Osten. Es galt, sich zwischen spannenden Vorträgen zu entscheiden, wie beispielsweise „Israel und die Medien“, „Vom Wüstenland zur Hightechnation“, „Israel und die arabische Welt“, „Was Bibelleser vom Judentum lernen können“ oder „Gottes endzeitliches Ziel mit Israel“.

Tobias Krämer: Israelveranstaltungen generationsübergreifend planen

Ein Anliegen, das viele Organisatoren, Aussteller und Teilnehmer im Austausch miteinander beschäftigte, war die Frage, wie junge Menschen für das Thema Israel gewonnen werden könnten. Die Mehrheit der Kongressbesucher war laut Kuno Kallenbach, vom Tagungszentrum Schönblick e.V., eher 55 Jahre und älter. Pastor Tobias Krämer riet dazu, junge Leute persönlich danach zu fragen, wie man sie erreichen und in solche Veranstaltungen mitnehmen könne. „Je mehr wir generationsübergreifend planen, desto frischer bleiben wir und desto mehr kommt die jüngere Generation dazu“, sagte der 2. Vorsitzende von CSI.

Der 2. Vorsitzende von CSI, Tobias Krämer, hielt auf dem Israelkongress eine Bibelarbeit. Foto: Dana Nowak

Krämer führte die Teilnehmer am Samstag in einer Bibelarbeit an das Thema „Schalom vom Zion – Wie Israel zum Friedensbringer der Welt wird“ heran. Dabei sprach über die in der Bibel vorhergesagte Wiederherstellung Jerusalems, Israels, des Nahen Ostens und letztlich der ganzen Welt. Er betonte: „Solange die Weltgeschichte weitergeht, hat Israel seine Sonderrolle und seine Bestimmung. Unser Auftrag als Christen ist es, Israel zu begleiten und zu unterstützen.“ Viele Fragen im Blick auf die Endzeit blieben offen, „wir wissen nicht alles – aber wir wissen, das Gott mit Israel zu seinem Ziel kommt“, schloss der Theologe.

Haben Sie Interesse an Israel-Vorträgen für Ihre Gemeinde? Die Referenten von „Christen an der Seite Israels“ kommen gerne zu Ihnen. Kontaktieren Sie uns dazu per E-Mail: [email protected].

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